Auf der Suche nach Naturverbundenheit und einem einfacheren Lebensstil sind in den letzten drei Jahren fast 100.000 Menschen in Berggemeinden gezogen. Das geht aus dem Bericht „Montagne Italia 2025“ hervor, der am Dienstag von der Union der Berggemeinschaften (UNCEM) veröffentlicht wurde.<BR /><BR /> An der Spitze der Bergkommunen mit Bevölkerungszuwachs stehen Gemeinden in der Emilia-Romagna, der Toskana und Trentino-Südtirol, wie die Studie zeigt. Im Gegensatz dazu verlieren Orte in Kalabrien, Basilikata und Sizilien weiterhin Einwohner – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Kluft zwischen dem Süden und dem Rest des Landes.<BR /><BR />Die Mehrheit der Zugezogenen in die Bergdörfer sind italienische Staatsbürger. Die Zahl der ausländischen Zuziehenden lag bei unter 36.000 und hat sich im Vergleich zum vorherigen Fünfjahreszeitraum nahezu halbiert. Laut dem Bericht erkennen viele Italiener inzwischen neue Chancen im Leben in den Bergen.<h3> Tiefgreifender Wandel</h3>Denn die insgesamt 3.471 Berggemeinden, die 48,8 Prozent der Landesfläche umfassen und etwa 8,9 Millionen Menschen (14,7 Prozent der Gesamtbevölkerung) beheimaten, haben in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. <BR /><BR />Die Infrastruktur und Dienstleistungen haben sich verbessert: Mit Mitteln aus dem EU-finanzierten Wiederaufbauprogramm PNRR wurden zahlreiche neue Kindergärten gebaut. In einigen Regionen wurden auch die Verkehrsanbindungen optimiert, wodurch viele abgelegene Gebiete heute deutlich besser erreichbar sind. Auch das Breitbandinternet, das noch vor zehn Jahren ein großes Problem darstellte, ist inzwischen flächendeckend ausgebaut – was Homeoffice und digitales Lernen erheblich erleichtert.<h3> Regionenminister: „Wichtiges Signal“</h3>„Es gibt Anzeichen für eine Trendumkehr – und diese müssen von der Politik erkannt werden“, erklärte UNCEM-Präsident Marco Bussone. In den kommenden Tagen wird im Parlament der Gesetzesentwurf von Regionenminister Roberto Calderoli zu den Berggemeinden behandelt. „Das ist ein wichtiges Signal. Dieses Gesetz muss nun mit konkreten Maßnahmen und Investitionen gefüllt werden.“ Besonders wichtig sei es, verstärkt in Bildung und Gesundheit zu investieren.<BR /><BR />Unterdessen hat der Ministerrat in Rom ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung und Aufwertung der Bergregionen verabschiedet. Ziel ist es, mit verschiedenen Initiativen die Wirtschaft in den Berggemeinden gezielt zu stärken.