Das Bergsteigen ist beliebt wie eh und je: Jeden Sommer bezwingen passionierte Wanderer und Kletterer die Gipfel von Südtirols Bergen. Aber so reizend die Berge auch sein mögen, sie stecken auch voller Gefahren. Deshalb halten Bergbegeisterte die 1073 Bergretter des AVS ganz schön auf Trab. „Rund 20 Rettungseinsätze am Wochenende sind zurzeit keine Seltenheit“, sagt Mair. „In der Bergwelt herrscht momentan ordentlich Betrieb.“ Es wirke so, als wollten Wanderer jetzt umso mehr in die Höhen, da es zu Beginn der Saison aufgrund des vielen Regens und dem späten Schneeschmelze nicht möglich war. Von den Einsätzen besonders betroffen sind Südtirols Tourismushochburgen wie Gröden und Seis.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66018103_quote" /><BR /><BR />„Allerdings finden nur die wenigsten Rettungsaktionen im hochalpinen Raum statt“, weiß der Bergretter. „Meist handelt es sich glücklicherweise um Einsätze, die keinen hohen technischen Aufwand erfordern.“ Wanderer kommen beispielsweise vom Weg ab oder stolpern und ziehen sich leichte Verletzungen zu. „Platz 2 bei den Bergunfällen belegen nach den Wanderern die Mountainbiker“, so Mair. „Unfälle, in denen sie verwickelt sind, haben heuer deutlich zugenommen.“ Und auch bei Unfällen mit Paragleitern verzeichnete der AVS einen Anstieg.<BR /><h3> Publikum wird zunehmend internationaler</h3>Eines ist dem Bergretter aufgefallen: „Mehr als die Hälfte aller Geretteten sind Touristen“, unterstreicht er. „Diese stammen nicht nur aus den klassischen Ländern wie Deutschland oder Italien, sondern zunehmend aus ferneren Nationen wie den Beneluxstaaten.“ Um Hilfe in der Not zu leisten, erfordert es eine gute Koordinierung. Laut Mair sei die richtige Einteilung der Rettungskräfte die größte Herausforderung. „Auf keinen Fall dürfen zu viele Bergretter zu einem einfachen Einsatz geschickt werden, sodass sie bei einem gravierenden Fall fehlen. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-66011569_quote" /><BR /><BR /><b>STOL: Welche Tipps müssen für die Sicherheit am Berg beachtet werden?</b><BR />Thomas Hellrigl: An erster Stelle steht die Selbsteinschätzung. Die gewählte Route sollte den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen entsprechen. Als nächstes sind eine gute Planung und die richtige Ausrüstung erforderlich. Ein guter Bergsteiger hat ständig das Wetter im Blick, denn dieses kann sich schnell ändern und eine Gefahr darstellen. Zu guter Letzt gilt es, die richtige Reaktion im Falle eines Notfalls zu kennen.<BR /><BR /><Fett>STOL: Wie sieht diese Reaktion aus?</Fett><BR />Hellrigl: Wird die Situation zur Gefahr, wählt man schleunigst den Notruf 112. Die Faustregel lautet besser zu früh als zu spät.