Nach der Obduktion wird vermutet, dass die 52-Jährige von einem Fahrzeug erfasst wurde und der Fahrer anschließend die Flucht ergriffen hat. In der Umgebung befindet sich eine Baustelle. Die Ermittler versuchen nun, eine Zeitspanne von etwa 70 Minuten zu rekonstruieren, indem sie Aufnahmen von rund 50 Überwachungskameras in der Gegend auswerten. Ziel ist es, verdächtige Fahrzeuge und deren Fahrer zu identifizieren, die zeitlich mit dem mutmaßlichen Unfallgeschehen in Verbindung stehen könnten.<BR /><BR />Bereits im Morgengrauen des 2. Juli war Franka Ludwig, Mutter eines fünf Monate alten Sohnes, in Richtung Berg Falterona auf einem Schotterweg unterwegs - auf genau jenem Weg, auf dem sie später ums Leben kam. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie zwischen 6:00 und 7:30 Uhr angefahren wurde. Ihr lebloser Körper wurde von einer Wanderin, die mit ihrem Hund unterwegs war, entdeckt. Die in der Nähe von Florenz lebende Berlinerin war von ihrer Ferienunterkunft nahe der Ortschaft Scarperia, wo sie sich zu einem Kurzurlaub aufhielt, zu einem Spaziergang aufgebrochen. Die Frau war in Sportkleidung und ohne Ausweis allein unterwegs. Eine Freundin, mit der sie die Wanderung ursprünglich geplant hatte, musste aufgrund einer Fußverletzung absagen.<BR /><BR />Die Vermutung, dass Franka Ludwig von einem Fahrzeug erfasst wurde, wird durch die zahlreichen Verletzungen an ihrem Körper untermauert. In der Nähe der Leiche wurde ein blutverschmierter Stein gefunden. Sollten sich darauf aber DNA-Spuren anderer Personen befinden, könnte dies den bisherigen Ermittlungsstand erheblich verändern. Dennoch gilt ein tödlicher Verkehrsunfall weiterhin als wahrscheinlichste Ursache.<BR />Der Weg, auf dem Franka L. gefunden wurde, ist ein unbefestigter Forstweg, der auch von Baufahrzeugen, Holztransportern und Forstmaschinen genutzt wird. Die schlechten Lichtverhältnisse am frühen Morgen könnten den Fahrer getäuscht haben - möglicherweise nahm er an, ein Tier überfahren zu haben. Er könnte auch den Zusammenstoß gar nicht bemerkt haben. Die Ermittler befragen nun die lokale Bevölkerung in Erwartung auf nützliche Hinweise. Die Hoffnung schwindet, dass sich der oder die Verantwortliche freiwillig bei der Polizei meldet.<BR /><BR />Franka Ludwig lebte mit ihrem toskanischen Lebensgefährten und dem gemeinsamen Kind in der Provinz Florenz. Für den Kurzurlaub hatte ihr Partner ein Chalet im Mugello-Gebiet gebucht - ideal gelegen für Wanderungen im Nationalpark Monte Falterona, wo der Fluss Arno entspringt. Am selben Vormittag, nur wenige Stunden nach dem Leichenfund, hielt sich Frankas Lebensgefährte offenbar zusammen mit ihren Eltern in Florenz auf, um bürokratische Angelegenheiten zu klären. Die Eltern der Verstorbenen waren zuvor nach Italien gereist, um ihre Tochter und den Enkel zu besuchen. Nach dem tragischen Vorfall kehrten sie nach Deutschland zurück. Frankas Sohn, geboren am 19. Januar 2025, befand sich zum Zeitpunkt ihres Todes in der Obhut einer Babysitterin.