Dies berichtete Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini am Mittwoch. Zugleich werde Fininvest beim Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Strafsystem, Einspruch gegen die Rekordentschädigung einreichen. „Wir hoffen, dass unsere Unschuld bewiesen wird und wir das Geld zurückbekommen“, kommentierte Ghedini.Fininvest war am Samstag von einem Mailänder Berufungsgericht zur Zahlung der hohen Summe verurteilt. Sie soll CIR für ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 1991 entschädigen, mit dem Berlusconis Fininvest die Kontrolle über das Verlagshaus Mondadori erhielt. Ein Strafgericht hatte Jahre später geurteilt, dass der damalige Richterspruch „gekauft“ worden war, Berlusconi wurde wegen Verjährung jedoch nie dafür belangt. Der Urteilsspruch muss nun sofort umgesetzt werden.Mit der Übernahme von Mondadori erhielt Berlusconi die Kontrolle über eine Reihe einflussreicher Zeitungen und Wochenmagazine. Seinem Widersacher De Benedetti gehören die Zeitung „La Repubblica“ sowie die Wochenzeitung „L'Espresso“. Sie zählen zu den regierungskritischsten Medien in Italien.In das vor zwei Wochen beschlossene Sparpaket hatte Berlusconi eine Regelung aufgenommen, wonach die Zahlung derart hoher Entschädigungen in Zukunft nicht mehr möglich gewesen wäre. Auf Druck der Opposition musste Berlusconi aber die Klausel aus dem Dekret streichen. Ghedini bestritt Medienberichte, nach denen Berlusconi die Klausel doch noch in das Sparpaket einbauen wolle, das noch bis Ende der Woche vom Parlament verabschiedet werden soll. Laut der Klausel dürfen Entschädigungen nicht mehr als 20 Millionen Euro betragen. apa