Seit mittlerweile 18 Jahren gehört Bernd Hofer fest zum Team in der Kindergartenküche. Es sei schön im Kindergarten, sagt er und fügt an, dass er gerne noch ganz lange dort arbeiten möchte. <BR /><BR />Bernds Arbeitstag in der Kindergartenküche beginnt um 9.30 Uhr. Als erstes heißt es Hemd und Pullover gegen ein weißes T-Shirt tauschen, sich eine weiße Schürze umbinden und sich eine weiße Haube aufsetzen. Dann geht es auch schon los. Bernd holt die Wäsche vom Wäscheständer, bügelt sie sorgfältig, denn dass alles faltenfrei ist, ist ihm sehr wichtig. Ebenso akkurat verräumt er die Wäsche anschließend. <BR /><BR />„Da ist der Bernd sehr genau“, sagt Kindergartenköchin Evelyn Lanz. Sie ist voll des Lobes über seinen Einsatz und seinen Fleiß und erzählt, wie sehr es Bernd auch versteht, mit seinem Frohsinn und seinem Lachen andere anzustecken. „Gell, wir sind hier schon ein tolles Team“, sagt sie, worauf Bernd mit feinem Lächeln sehr zustimmend nickt. <h3> Mit Freude bei der Arbeit</h3>Derweil macht er sich schon an die nächsten Arbeit, denn seine Mithilfe ist auch bei der Zubereitung des Mittagessens gefragt. Vor allem beim Schälen von Kartoffeln und Gemüse ist er sehr geschickt. Und zu schälen und zu kochen ist jeden Tag sehr viel, wird doch das Mittagessen für 85 Kindergartenkinder, 15 Kinder der Kindertagesstätte und das rund 20-köpfige Betreuungs- und Mitarbeiterteam zubereitet.<BR /><BR /> „Da ist allerhand zu tun“, sagt Bernd. Vor allem an den Dienstagen kann es ganz schön geschäftig zugehen, wenn auch noch die Essen für die rund 120 Grundschülerinnen und -schüler zuzubereiten sind. Aber Bernd macht die Arbeit Freude und viel Spaß, und zwischendurch, so erzählt er, bleibe immer wieder einmal ein bisschen Zeit für eine Pause und einen kleinen Scherz. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="877757_image" /></div> <BR /><BR />Auch das Decken der Tische gehört zu Bernds Aufgaben. Darin brachte er bereits Erfahrung mit, „da er uns“, wie seine Mutter erzählt, „schon Zuhause stets beim Eindecken der Tische im Essraum zur Hand gegangen ist“. Bernd in seinen Fähigkeiten zu fördern, ihn darin zu bestärken diese auszubauen und ihn dabei zu unterstützen, war und ist seinen Eltern ein großes Anliegen. <h3> Musik und Sport</h3>Und Talente hat Bernd gar einige. Eines ist seine musikalische Begabung. Eine Zeitlang spielte er Keyboard, verlor daran aber mit der Zeit seine Freude. Dann kam er auf die Steirische Harmonika, nahm für einige Jahre auch Ziehharmonika-Unterricht und bildet sich seither selbst auf diesem Instrument fort. Erst jüngst zeigte er zur Freude aller bei der Faschingsfeier im Kindergarten ganz souverän sein Können. <BR /><BR />Vielseitig ist Bernd auch im sportlichen Bereich. Er ist begeisterter Skifahrer, verbringt gerne ganze Tage oder Nachmittage auf den Pisten, oft auch mit seiner Freundin Irene oder seinen Geschwistern. Am Kronplatz kennt er alle Pisten, zu steil ist ihm keine, denn er mag es gerne schnell und fährt „am liebsten Schuss“. Für die Rückkehr ins Tal die Umlaufbahn zu nehmen, kommt für ihn daher nicht in Frage. „Na, da fahre ich über die Silvesterpiste hinunter“, erzählt er. Zuvor rufe er seine Eltern an, damit sie ihn dann an der Talstation abholen. <BR /><BR />Mit zu seinem sportlichen Programm gehören regelmäßig auch Turnstunden mit seinem Neffen Daniel, Wanderungen mit seinen Eltern, gerne mit einer Einkehr auf ein Wienerschnitzel mit Pommes, und natürlich auch seine Ausfahrten mit dem E-Bike. Sehr freut er sich, dass die Tage nun wieder wärmer werden und er dann wieder den Weg zu seinem Arbeitsplatz in St. Lorenzen mit dem E-Bike statt mit dem Bus zurücklegen kann. „Das geht noch flotter“, sagt er.<h3> Unbefristetes Arbeitsverhältnis</h3>Vor seiner Arbeit im Kindergarten hat Bernd in der Berufsschule den Grundfindungskurs absolviert. Dabei hat er in den ersten beiden Jahren im Sozialzentrum Trayah ein Praktikum mit den Schwerpunkten Holz und Metall und im dritten Jahr je einen Tag Praktikum an der Hotelfachschule gemacht.<BR /><BR /> Die Praxistage in der Hotelfachschule haben ihm sehr gut gefallen. Mit dem, was er dort gelernt hat und den Fertigkeiten, die er schon von daheim mitbrachte, ergab es sich, dass er 2005 über ein Arbeitseingliederungsprojekt ein Praktikum in der Kindergartenküche in St. Lorenzen beginnen konnte. <BR /><BR />Dabei stand ihm anfangs ein Arbeitsplatzbegleiter der Bezirksgemeinschaft zur Seite. Zunächst wurde das Arbeitsverhältnis jährlich erneuert. Entsprechend groß waren die Überraschung und die Freude bei Bernd und seiner Familie, als er 2018 von der Gemeinde St. Lorenzen eine feste und unbefristete Anstellung erhielt. <BR />Stolz macht ihn, dass er seither jeden Monat auch einen richtigen Lohnstreifen erhält. Es ist eine Bestätigung für die Wertschätzung seiner Arbeit und stärkt auch das Selbstvertrauen. <BR /><BR /><BR />STICHWORT: DOWN-SYNDROM<BR /><BR />Das Down-Syndrom – auch Trisomie 21 – ist eine genetische Störung, bei der die Person eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 21 hat. Dieses zusätzliche Chromosom kann viele gesundheitliche Probleme verursachen. Etwa eins von 700 Babys wird mit Down-Syndrom geboren; in Südtirol sind es jährlich 7.<BR />