Schnee in Meterhöhe, Lawinen und Katastrophen: In den vergangenen 100 Jahren wurde unser Land immer wieder von einem „Rekordwinter“ getroffen. <BR /><BR />Südtirols letzter Winter mit extrem viel Schnee auf den Bergen liegt noch nicht lange zurück. Im <b>Dezember 2020</b> waren vor allem das Ultental und Martell der Schauplatz des Extremwetters. Rekordschneemengen bis zu 2,20 Meter werden auf den Bergen des Ortlergebiets gemeldet. <BR />Der Braitahof in Martell am Sonnenberg und die darunter liegenden Höfe wurden teilweise durch Lawinen verschüttet. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten oder Verletzten, der Sachschaden aber war enorm. Mehrere Höfe mussten evakuiert werden, Martell war für mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten. In anderen Landesteilen gab es gesperrte Straßen und Stromausfälle. <BR /><BR /><BR />Vor 10 Jahren, in den Monaten von <b>Dezember 2013 bis Februar 2014</b>, knackten die Niederschlagsmengen alle bisherigen Rekorde. So wurde etwa an der Wetterstation Weißbrunn in Ulten rund 6,5 Meter Schnee gemessen. „Zählt man noch die ersten Schneefälle im Oktober und November hinzu, kommt man auf eine aufsummierte Neuschneemenge von über 8 Meter“, erklärte damals der Meteorologe Dieter Peterlin.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="999031_image" /></div> <BR /><BR />Eine ganze Reihe von Mittelmeer-Tiefs sorgten für außergewöhnliche Schnee- und Regenmengen – und zahlreiche Einsätze von Feuerwehren, Straßendiensten und Zivilschutz. Die Freiwiligen Feuerwehren rückten in diesem Winter in 90 Gemeinden zu rund 600 Einsätzen aus. Ein Brennpunkt war das untere Eisacktal, wo die Staatsstraße schon zu Jahresbeginn 2014 von einem Steinschlag unterbrochen wurde und erst am 5. Februar wieder geöffnet werden konnte: Nur 2 Tage später legte ein weiterer Steinschlag den Verkehr wieder lahm. <h3> Ein trauriger Rekord</h3>Vor dem Jahr 2013/14 hatte der berüchtigte „Lawinenwinter“ der Monate <b>Jänner und Februar 1951</b> den traurigen historischen Rekord gehalten. Auch damals hatten mehrere Tiefdruckgebiete für Schneemengen in Rekordhöhe gesorgt. Im ganzen Alpenraum gingen hunderte Lawinen ab, insgesamt 265 Menschen starben unter den Schneemassen. <BR /><BR />In Südtirol traf es vor allem das Pustertal. Hier verloren 17 Menschen ihr Leben; allein in Weißenbach im Ahrntal wurden 15 Menschen verschüttet, 4 Bewohner eines Hofes verloren das Leben. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="999034_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Der historische „Lawinenwinter“ des Jahres 1951 gilt als Startschuss für die Erforschung von Lawinen und der Verbauung, mit denen Dörfer, Weiler und Straßen vor der weißen Gefahr geschützt werden. Südtirol verfügt derzeit über Lawinenschutzbauten in einer Gesamtlänge von 110 Kilometern. Da über 60 Prozent der Landesfläche oberhalb von 1000 Höhenmetern liegen, wären ohne diese massiven Verbauungen viele Bergdörfer einer erheblichen Lawinengefahr ausgesetzt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="999037_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Doppelt getroffen wurde Tirol im <b>Jahr 1916</b> – vom Weltkrieg und einem außergewöhnlich schneereichen Winter. Eines der verheerendsten Lawinenunglücke trug sich am 13. Dezember 1916 am Marmolatagletscher zu: Unter einer Eislawine sterben 270, wenn nicht sogar 300 österreichische Soldaten, die an der Front eingesetzt waren. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />