Aber um dieses ambitionierte Sozialprojekt zu verwirklichen, fehlen noch 1,5 Mio. Euro, die nun über eine „Wetten dass...“-Aktion gesammelt werden sollen.<BR /><BR />Zum besseren Verständnis: Im Dezember 2025 läuft der Pachtvertrag fürs Hotel Angelica aus. „Wir haben lange überlegt, was wir tun sollen. Verkaufen, erneut verpachten oder etwas Soziales verwirklichen. Wir haben uns für Letzteres entschieden“, sagte gestern die Präsidentin des Evangelischen Frauenvereins, Susanne Ferstl. Der Frauenverein zählt 21 Mitglieder und besteht seit 135 Jahren. Das Haus erfüllte bereits vor 1959 einen sozialen Zweck.<h3> „Wir möchten eine Brückeneinrichtung schaffen“</h3>„Wir möchten eine Brückeneinrichtung für Senioren schaffen. Beispiel: Von einem älteren Ehepaar ist ein Partner pflegebedürftig. In so einem Haus könnte Pflege dazugeholt werden. Denn wir haben unser Seniorenheim Bethanien ganz in der Nähe“, sagt Ferstl. Man möchte in dem Haus 15 bis 30 Zimmer einrichten plus eine Gemeinschaftsküche, eine Hausarztpraxis – „den Hausarzt haben wir schon gefunden“ –, die Wäscherei von Bethanien hierher verlegen und ein Bistrot einrichten. „Nach dem Wiener Vorbild ,Vollpension‘, in dem ältere Menschen, die gut kochen oder backen können, ihre Sachen anbieten können“, erläutert Ferstl die Pläne. Der Bedarf sei da. Denn in Meran warteten 300 Senioren auf einen Platz im Seniorenheim, sagt Wally Brugger, Direktorin des Seniorenheims Bethanien.<BR /><BR />Was allerdings noch fehlt, ist ein Teil der Finanzierung. Die Gesamtkosten betragen 4,5 Mio. Euro, vom Land sollten 1,4 Mio. kommen, weitere 250.000 Euro für die Errichtung einer Arztpraxis, 700.000 Euro für die energetische Sanierung, 150.000 von der Stiftung Sparkasse und eine halbe Million als Kredit auf 25 Jahre wolle man der Raika Meran (Ethical Banking) aufnehmen. „Die Gemeinde Meran hat noch nicht entschieden“, sagt Ferstl.<h3> „Wenn jeder Südtiroler 3 Euro spendet, schaffen wir das“</h3>Um die restlichen 1,5 Mio. Euro zusammenzukratzen, haben sich die Frauen eine Wette einfallen lassen. Sie wetten, dass sie innerhalb 28. Februar 2025 dieses Geld zusammenbekommen, „wenn jeder Südtiroler 3 Euro spendet, schaffen wir das“, sagt Ferstl. Dazu hat der Frauenverein eigens den Förderverein „Betreutes Wohnen“ gegründet und ein Konto bei der Raika Meran eingerichtet. „Verlieren wir die Wette, wird das gesamte Geld der direkten Betreuung von Senioren gewidmet“, fügt Ferstl hinzu. Sie selbst werde in diesem Fall eine Woche lang im Heim Bethanien abspülen. Im Fall, dass es mit der Spendenaktion nicht klappt, werde aus dem Hotel Angelica wohl entweder eine Schönheitsfarm oder ein privates Heim werden – für zahlungskräftige Senioren. Angebote seien da. „Wir hingegen möchten ein konventioniertes Heim, das nicht nur Reichen offen steht“, so Ferstl. Baubeginn wäre im Frühjahr 2026.<BR /><BR />Auch Soziallandesrätin Rosmarie Pamer hat genauso wie Vizebürgermeisterin Katharina Zeller, die gestern krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte, einen Wetteinsatz laufen. Sollte Präsidentin Ferstl die 1,5 Mio. zusammenkratzen, dann werden Pamer und Zeller innerhalb 2025 3 Tage lang im Seniorenwohnheim Bethanien mitarbeiten und einen beliebigen Betrag – mindestens 3 Euro – an den Förderverein „Betreutes Wohnen“ spenden. Pamer glaubt an die Idee. „Sie ist gut und sympathisch. Ich bin überzeugt, dass die Frauen das Geld zusammenbringen. Mit dem Wohnheim Bethanien und diesem Sozialprojekt lassen sich gut Synergien nutzen“, so Pamer.