Kammerjäger Andreas Wenighofer aus Jenesien weiß, wie man der Plage Herr wird. „Heuer haben wir im Vergleich zu anderen Jahren viele Fälle“, berichtet Wenighofer.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1202853_image" /></div> <BR /><BR />Bettwanzen tauchen in Betten auf, ebenso hinter Steckdosen, Lichtschaltern, Nachtkästchen und hinter Bilderrahmen. Besonders dort, wo viel Holz ist, tummeln sich die kleinen Plagegeister, weiß <b>Andreas Wenighofer</b>. „Denn Holz hat viele Poren, Risse und Ritzen – dort verkriechen sie sich gerne.“<h3> Bei großer Hitze verenden sie</h3>Die Bekämpfung ist kompliziert und arbeitsintensiv – dafür braucht es hohe Temperaturen (siehe auch Bericht unten): „Der Raum, wo sich Bettwanzen befinden, wird auf 65 bis 70 Grad aufgeheizt – da fängt dann die Denaturierung an“, erklärt Wenighofer. „Bettwanzen bestehen großteils aus Eiweiß – dieses gerinnt und damit verenden sie.“ Ein Problem dabei sei, dass mit der Wärme auch die Möbel in Mitleidenschaft gezogen werden. „Alles, was geleimt ist, löst sich – das ist der Nachteil“, berichtet der Kammerjäger. Weiters müssen Barrieren für die Bettwanzen errichtet werden – denn die kleinen Parasiten spüren die Wärme und wollen sich noch rechtzeitig entfernen. <BR /><BR />Auch in den Schutzhütten sind Bettwanzen ein Thema: „Es ist ein relevantes Problem“, sagt <b>Simon Baumgartner</b>, Wirt der Brixner Hütte. „Manche nehmen es nicht ernst – sie suchen nichts, um nichts zu finden. Damit wird das Problem aber nur noch größer.“<h3> Aufgepasst entlang von Weitwanderwegen </h3> „Die Wirte der Schutzhütten müssen jedes Jahr aufpassen – besonders bei Hütten entlang von Weitwanderwegen“, berichtet <b>Martin Knapp</b>, Referatsleiter für Hütten und Wege beim Alpenverein: Denn die Bettwanzen wandern im Rucksack mit (siehe Bericht unten). Ein einziges befruchtetes Weibchen reicht aus, um in einer anderen Hütte einen Befall zu verursachen. Und dann kann es schwierig werden, die ungebetenen, nachts herumkrabbelnden Gäste wieder los zu werden.<h3> Pusteln, Blasen und Quaddeln</h3>Wird ein Mensch von einer Bettwanze (Cimex lectularius) gestochen, so verursacht der Speichel der Wanze einen Juckreiz, der etwa die Stärke eines Mückenstiches erreicht. Der Stich einer Bettwanze ist meist harmlos, kann aber gerötete Pusteln, Blasen oder Quaddeln (punkt- bis plateauförmige Erhebungen der Haut) verursachen. <BR /><BR />In Bettwanzen wurden insgesamt 28 verschiedene Krankheitserreger nachgewiesen, darunter Hepatitis B. Reaktionen auf einen Stich können auch zeitverzögert erst nach bis zu zehn Tagen auftreten, deshalb kann es schwierig sein, herauszufinden, an welchem Ort man gestochen wurde. Die Stiche sind oft in Gruppen oder in einer Reihe angeordnet.<h3> Sie produzieren süßen Geruch, wenn Gefahr droht</h3>Bettwanzen sind ausgewachsen von rotbrauner Farbe und haben eine Lebenserwartung von sechs bis zwölf Monaten. Sie halten sich häufig in der Nähe von Schlafplätzen von Menschen auf. Um die Nahrung aufzunehmen, benötigt die Wanze bis zu zehn Minuten. <BR /><BR />Bei Beunruhigung erzeugen diese Wanzen laut Wikipedia einen süßen Geruch, und dieses Alarmpheromon sorgt dafür, dass sich Wanzenansammlungen fluchtartig wieder zerstreuen.<h3> Was man als Wanderer zur Prävention tun kann</h3>Als Wanderer kann man einiges vorbeugend gegen eine Bettwanzenverschleppung tun: Der Alpenverein rät in einem Flyer dazu, einen fest verschließbaren Sack oder Beutel zur Aufbewahrung des Rucksacks innerhalb der Schutzhütte mitzunehmen. <BR /><BR />Der Rucksack sollte in der Hütte verschlossen und so weit wie möglich vom Schlafplatz entfernt aufbewahrt werden. Getragene Wäsche sollte fest verschlossen in einer Plastiktüte aufbewahrt werden, damit menschliche Duftstoffe keine Bettwanzen anziehen. <BR /><BR />Bettwanzen können in der Mikrowelle abgetötet werden: So werden Hüttenschlafsäcke – sofern das Material es zulässt – vor der Verwendung eingesammelt und in einer Mikrowelle behandelt. Dafür müssen Mikrowellen laut einer Info des Alpenvereins mit mindestens 700 Watt eine Minute lang laufen.<h3> Spürhunde können Bettwanzen finden</h3>Um Bettwanzenbefall festzustellen, werden auch speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt. Solche Bettwanzen-Spürhunde riechen lebende Bettwanzen.<BR /><BR />Bettwanzenbefall hat nichts mit Sauberkeit auf der Hütte zu tun, betont Martin Knapp, Referatsleiter für Hütten und Wege im Alpenverein.