Zwar seien provisorische Wohnungen und Schulen errichtet worden, die Wirtschaft in der Gegend sei aber zusammengebrochen und der tatsächliche Wiederaufbau der Stadt habe noch nicht begonnen.Die Demonstranten machten vor dem Parlament in Rom auf ihre Anliegen aufmerksam. Sie forderten die Aussetzung von Steuerzahlungen für die Bewohner der Gegend und Sondermaßnahmen für den Neubeginn der Region.„Schande, Schande!“, riefen die Demonstranten. Sie beschuldigten die Regierung Berlusconi, die Region Abruzzen sich selbst überlassen zu haben. Bürokratische Hindernisse und Streit zwischen den Behörden über die Finanzierung würden den Beginn der Arbeiten erschweren. Tonnen Schutt türmen sich noch über ein Jahr nach der Katastrophe in den Gassen des Zentrums, bemängelten die Betroffenen. Die Menschen befürchten, dass sie auf Dauer in den provisorischen Unterkünften wohnen müssen.Sie selbst müssten nun wieder Steuern zahlen und könnten deshalb nur noch wenig eigenes Geld in die Verbesserung ihre Lebensumstände stecken, kritisierte ein Demo-Teilnehmer.Bei der Kundgebung kam es zu Spannungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Eine Gruppe Protestierender versuchte den Eingang zur Abgeordnetenkammer zu erreichen, wurden daran aber von Beamten gehindert. Drei Demonstranten erlitten leichte Verletzungen. Bei dem Beben der Stärke 6,3 waren am 6. April vergangenen Jahres 308 Menschen ums Leben gekommen, 1600 wurden verletzt. 120.000 Bewohner von L'Aquila und den umliegenden Dörfern verloren ihr Dach über dem Kopf. 30.000 Menschen sind noch immer in Hotels an der Adriaküste, in Kasernen und anderen Übergangsunterkünften untergebracht. apa