Um 19 Uhr fand im Lagezentrum bei der Berufsfeuerwehr eine Sitzung statt – mit beeindruckenden Zahlen und Fakten: Inzwischen sind 10.500 Personen in Südtirol ohne Strom – Tendenz steigend (siehe weiter unten). Sämtliche Straßen Südtirols über 1500 Metern Meereshöhe und fast alle Nebenstraßen sind aus Sicherheitsgründen gesperrt, auch die Pustertaler Staatsstraße ab Vierschach und die Straße Toblach-Cortina. Das Gadertal ist von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bahnlinie Bruneck-Innichen ist unterbrochen. Auf allen Südtiroler Bergen herrscht große Lawinengefahr (Warnstufe 4).Alle Feuerwehrhallen in der Nacht besetztFür die Nacht wurden mehrere Vorbeugemaßnahmen beschlossen: Alle Feuerwehrhallen des Landes werden über Nacht besetzt sein und auch für den etwaigen Transport von Notärzten zuständig sein. Auch der Straßendienst ist rund um die Uhr im Einsatz. Im Gadertal sind alle Hausärzte in Bereitschaft. Großflächiger Stromausfall nach Leitungsschaden bei OnachAm Abend hat es im Großraum Bruneck/St. Lorenzen einen erneuten großflächigen Stromausfall gegeben, nachdem bei Onach eine Leitung gerissen war. Laut einer Mitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Bruneck ist die Dauer des Stromausfalls derzeit nicht abschätzbar. https://www.facebook.com/martin.ausserdorfer/posts/10156620941817791 Für Personen, die durch die Straßensperren gestrandet sind, gilt die Brunecker Wehr als Anlaufstelle samt Notunterkunft mit Verpflegung in der Feuerwehrwache in der Dantestraße 16. Die Feuerwache gilt auch als Anlaufstelle für sämtliche Notfälle unter Tel. 0474 410 000.Der Freitag hatte es in sich115 Freiwillige Feuerwehren waren bei Hunderten Einsätzen: Dieser Freitag hatte es wahrlich in sich. Bei einem Einsatz am Freitagnachmittag gegen 15.30 Uhr ist das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Albions von der Straße abgekommen und verunglückt. Dabei wurden ein Feuerwehrmann leicht und einer mittelschwer verletzt. Sie wurden vor Ort von Rettungsdienst und Notarzt versorgt und ins Krankenhaus gebracht.Mehrere Täler abgeschnittenDie Nebenstraßen sind fast alle gesperrt, fasst der stellvertretende Kommandant und Leiter des Lagezentrums bei der Berufsfeuerwehr Andrea Lazzarotto zusammen. Nicht erreichbar sind zum Beispiel neben dem Gadertal auch das Schnalstal und Martelltal, das Mühlwalder Tal und das Raintal. Die Straße von Kaltenbrunn nach Truden ist gesperrt, die Pustertaler Straße ab Winnebach.115 Freiwillige Feuerwehren haben in den vergangenen 12 Stunden 300 Einsätze abgewickelt. 10.500 Abnehmer sind ohne Strom, beispielsweise in Kastelruth und auch in Aldein.450 Mitarbeiter des Straßendienstes, alle Mannschaften der Stromversorger und verschiedene andere Dienste des Landes und der Gemeinden sind im pausenlosen Einsatz.Von Autofahrten wenn möglich absehenSeit Mittag ist die Landeseinsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehren eingerichtet, aktiviert wurden auch die Bezirkseinsatzzentralen oberes und unteres Pustertal, Eisacktal, Meran und Bozen. Der Bevölkerung wird dringend angeraten, von Autofahrten abzusehen.Am Nachmittag mussten Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr Bozen 48 Kinder und Lehrpersonen, die wegen der gefährlichen Straße festsaßen, von einer Schule in Kohlern nach Bozen eskortieren.In der Nacht Wetterberuhigung vom Vinschgau herNoch ein paar Stunden, erklärt Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst, erfolgen starke Niederschläge, der Schwerpunkt verlagert sich in den Osten des Landes, in der Nacht beruhigt sich das Wetter vom Vinschgau her.