Um zu erfahren, was die „Urgesteine“ antreibt, sich immer wieder einzubringen, haben sich s+ auf Spurensuche unter den „HaudegInnen“ begeben. <BR /><BR />„Ich war immer schon ein Vereinsmensch, habe gern gestaltet. Für die Menschen da zu sein, ist mein Motor“, sagt <b>Sebastian Helfer </b>(SVP). Im fernen 1985 wurde er erstmals in den Gemeinderat Ratschings gewählt. 19 Jahre war er Vize, jetzt ist er seit 15 Jahren Bürgermeister, am Ende werden es 20 im Bürgermeisteramt sein. Probleme mit Kritik hatte er nie, sagt Helfer. <BR /><BR />„Man muss den Leuten erklären, warum man etwas tut und weshalb etwas auch einmal nicht geht.“ Mehr zu schaffen machen ihm da schon Fehler, die zwangsläufig passieren. „Da kann man mitunter nicht schlafen und grübelt herum, aber man bleibt auch als Bürgermeister immer nur ein Mensch und kann falsch liegen“, so Helfer. Es brauche viel Einsatz. „Die Bürger wollen aber, dass Entscheidungen getroffen werden.“<h3> 1995 das erste Mal im Gemeinderat tätig</h3><b>Adelheid Unterfrauner</b> (SVP) wirkt seit 1995 im Gemeinderat Feldthurns mit. Bei einer Bürgerversammlung mit der damaligen SVP-Frauenvorsitzenden Sabina Kasslatter-Mur ließ sich die Lohnbuchhalterin für die Kommunalpolitik begeistern. Dass damals alle 5 SVP-Kandidatinnen den Sprung in den Gemeinderat schafften, trug ebenfalls dazu bei. Es folgten Babypause, 2005 die Rückkehr in den Rat und seit 2009 ist Adelheid Unterfrauner Gemeindereferentin, zuletzt für Umwelt und Soziales. <BR /><BR />Soeben wurde sie erneut in den Gemeinderat gewählt. „Das neue Altersheim liegt mir schon sehr am Herzen. Und man kann allerhand bewirken – im Kleinen wie im Großen“, so Unterfrauner. Sie sei eben eine, die „lieber am Tisch sitzt, an dem Entscheidungen fallen, statt hintenherum zu meckern.“ Frau in der Politik zu sein war in Feldthurns nie Thema. „Seit 2009 sind immer zwei Frauen im Ausschuss, obwohl sich laut Quote nur eine ausginge.“<h3> „Es erfüllt mich mit Freude, Menschen zu helfen“</h3><b>Silvano Baratta</b> (PD) hat ein Leben in der Politik hinter sich. Gleich nach dem Militärdienst fing er den ersten Job in der Landesdirektion der damaligen Democrazia Christiana (DC) an. Seit 1985 ist er Mitglied des Bozner Gemeinderates, war dreimal Stadtrat und zweimal Präsident des Gemeinderates. In 40 Jahren Kommunalpolitik hat er mit Marcello Ferrari, Giovanni Salghetti Drioli, Giovanni Benussi, Luigi Spagnolli und Renzo Caramaschi fünf Bozner Bürgermeister erlebt. <BR /><BR />„Und jetzt bald den Sechsten“, schmunzelt Baratta. „Mittlerweile bin ich einfaches Ratsmitglied ohne Ambitionen auf höhere Ämter, aber es erfüllt mich mit Freude, Menschen zu helfen“, sagt der 75-Jährige. Auf sein Konto als Stadtrat in den 90er-Jahren verbucht er den Bau von drei Kindergärten und des Obdachlosenheims. Nach wie vor würden sich viele Menschen an ihn wenden. „Oft weil sie etwas nicht erhalten, obwohl es ihr Recht ist. Mitunter helfe ich aber auch in Fällen, in denen die Gemeinde Spielraum hat, so oder anders zu entscheiden.“ <h3> „Verlieren gehört dazu, wichtig ist, weitermachen“</h3><b>Hans Peter Niederkofler</b> ist das grüne Urgestein im Brunecker Gemeinderat. „Ich habe mich so lange wie möglich davor gedrückt, bis es keine Ausreden mehr gab. Ein bisschen wird es zur Gewohnheit und man will nicht alles im Stich lassen“, so Niederkofler. Das harte Brot der Opposition findet er gar nicht so hart. Ja, es sei mitunter mühsam, denn man habe keinen direkten Einfluss. „Indirekt gibt es diesen aber sehr wohl und wir haben die Stadt trotzdem mitgeprägt und es gibt viele interessante Momente“, so Niederkofler.<BR /><BR /><b>Karl Moser</b> (SVP) hat 30 Jahre im Gemeinderat von Partschins hinter sich. Im ersten Anlauf hat es 1985 nicht geklappt, doch seither immer wieder, zuletzt vor 10 Tagen. „Verlieren gehört dazu, wichtig ist, weitermachen“, gibt er jungen Leuten mit auf den Weg. Und dass es sich lohnt, sich einzubringen, statt nur zu kritisieren. <BR /><BR />„Auch wenn die Leute oft die vielen kleinen Schritte nicht wahrnehmen, kann man sehr wohl etwas bewegen und man lernt viel dazu“, so Moser. Im Gemeinderat vertrat er erst die Arbeitnehmer, jetzt als Unternehmer die Wirtschaft und war auch Gemeindereferent. „Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jung und Alt, denn sonst geht viel Wissen und Erfahrung verloren“, ist Moser überzeugt.