Im Interview skizziert Weber ihre Schwerpunkte, ihren bisherigen Werdegang und was ihr in der Kinder- und Jugendarbeit besonders am Herzen liegt.<BR /><BR /><b>Frau Weber, finden Sie sich schon gut zurecht im Haus Goethe als neue Jugendring-Geschäftsführerin?</b><BR />Manuela Weber: Ich bin nun seit rund vier Wochen im Amt und nehme die große Motivation und Verbundenheit der zehn festangestellten Mitarbeiterinnen des Jugendrings mit Freude zur Kenntnis. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Position der Geschäftsführung seit etwa einem Jahr vakant war, was für alle Beteiligten ganz gewiss nicht einfach war. Auch der neue Vorstand muss sich noch einarbeiten. Nun gilt es, all die Kreativität zu bündeln, gemeinsam nach vorne zu schauen und die Themen zu setzen.<BR /><BR /><b>Die üblichen Themen wie Wohnungsnot oder Brain-Drain?</b><BR />Weber: Sicherlich auch, allerdings wird es schon über die wohlbekannten Schwerpunkte hinausreichen. Ich denke hier etwa an die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Das sage ich auch als Mutter von zwei Kindern im Jugendalter. <BR /><BR /><b>Sie haben lange Zeit als Lehrerin in der Grundschule und dann in der Pädagogischen Abteilung der Bildungsdirektion gearbeitet. Warum nun dieser Wechsel?</b><BR />Weber: Die Ausschreibung der Geschäftsstelle hatte ich schon längere Zeit gesehen, irgendwann dachte ich einfach: Probiere es doch und bewirb dich! Ich lerne sehr gerne Neues, und wie aus meinem Werdegang ersichtlich ist, liegen mir Kinder und Jugendliche sehr am Herzen. Gerade meine bisherigen Erfahrungen dürften eine gute Grundlage für die Aufgaben im Jugendring darstellen. <BR /><BR /><b>Welche Erfahrungen meinen Sie?</b><BR />Weber: Einerseits die Unterrichtstätigkeit, dann die unterschiedlichen Rollen und Aufgaben in der Pädagogischen Abteilung, etwa durch die Begleitung von jungen Lehrpersonen sowie durch Workshops für die SKJ. Andererseits aber auch die Erfahrungen im Ehrenamt, so etwa als Vorstandsmitglied im Haus der Familie am Ritten. Außerdem war ich jahrelang im Familienverband auf Landesebene tätig, auch als Vizepräsidentin und als Bezirksleiterin.<BR /><BR /><b>Und wie geht sich das alles aus – Beruf, Familie und ehrenamtliche Aktivitäten? </b><BR />Weber: Das ist eine gute Frage, aber mir war schon immer eine differenzierte Sicht auf die Dinge wichtig. Und das gelingt, wenn man mehrere Realitäten miteinander zu verbinden versucht. Deshalb bin ich seit 2025 auch im Gemeinderat meiner Heimatgemeinde Neumarkt vertreten. Wie im Jugendring muss ich mich auch dort viel in Gesetzestexte einlesen, hier wie dort lernt man stetig dazu. <BR /><BR /><b>Apropos lernen: Welcher pädagogische Ansatz ist heutzutage in der Kinder- und Jugendarbeit besonders wichtig? Schließlich kommen Sie selbst aus dem Bildungsbereich.</b><BR />Weber: Wir müssen schauen, Kindern und Jugendlichen Wertschätzung, Verständnis und Vertrauen entgegenzubringen. Das kann gelingen, indem wir sie frühzeitig an relevanten Themen beteiligen und ihnen nach und nach Verantwortung übertragen. So können sie lernen, Kompetenzen zu entwickeln und sich für ihr Umfeld verantwortlich zu fühlen. Je eher wir das tun, desto besser. <BR /><BR /><b>Und die Erwachsenen müssen hierbei den nötigen Rahmen schaffen, oder?</b><BR />Weber: Als Erwachsene sollten wir uns unserer Vorbildrolle immer bewusst sein. Das reicht von der Sprache und Kommunikation bis hin zum Verhalten und natürlich den Taten. Nur dann können wir auch von den Kindern einen respektvollen und wertschätzenden Umgang einfordern, stets auch die Unterschiedlichkeit aller berücksichtigend. Ich weiß, die Ansprüche und Ideale sind hoch, aber ich finde es wichtig, sich daran zu orientieren.