Die Sondereinheit wurde am 6. Februar 1978 gegründet, sie kommt bei der Terrorbekämpfung und bei Gefahr für die öffentlichen Sicherheit zum Einsatz. Von Livorno (Toskana) aus ist die Spezialeinheit in einer halben Stunde abflugbereit und erreicht in maximal 2 Stunden jeden Einsatzort in Italien. <BR /><BR />Dass er sie angefordert hat, begründet Oberstleutnant Raffaele Rivola, Landeskommandant der Carabinieri, gleich mit mehreren Gefahren-Faktoren: „Vom Balkon der Wohnung im 4. Stock hatte der Schütze freie Schussbahn sowohl bis auf die Straße als auch auf die Bahntrasse. Das Mehrfamilienhaus hat nur einen einzigen Zugang und ein enges Treppenhaus, in dem die Einsatzkräfte von oben hätten beschossen werden können.“<h3> „Schütze hat nicht auf Vermittlungsversuche reagiert“</h3> Auch sei nicht auszuschließen gewesen, dass in dem Gebäude Geiseln festgehalten wurden: „Ab 2.20 Uhr waren alle Fensterläden der Wohnung geschlossen, man hörte und sah nichts mehr, verschiedene gefährliche Szenarien waren denkbar. Und: Der Schütze hat auf keinen unserer Kontakt- bzw. Vermittlungsversuche reagiert“, fasst Rivola zusammen.<BR /><BR /> Seine Risikobewertung wurde von der Staatsanwaltschaft und dem Generalkommando der Carabinieri in Rom geteilt, die zusammen mit ihm für den Einsatz der GIS grünes Licht gaben.<BR /><BR />Um 10.20 Uhr knackte die Spezialeinheit die Wohnungstür, die Beamten warfen Blend- bzw. Schockgranaten hinein. Spätestens da dürfte Ewald Kühbacher die Aussichtslosigkeit der Lage erkannt haben, doch statt aufzugeben, richtete er die Pistole, mit der er wenige Stunden zuvor 2 Menschen getötet hatte, gegen sich selbst.