Dazu beitragen soll die Obduktion der Leichen sowie die Befragung des 14-jährigen Sohnes, der als einziges Familienmitglied die Attacke seines Vaters überlebt hat.<BR /><BR />Es war Mittwochmorgen, als das Massaker in der Via Ichnusa in Nuoro seinen Lauf nahm: Nach einem Streit eröffnet der 52-jährige Förster und Gewerkschafter Roberto Gleboni das Feuer auf seine Familie. Seine Ehefrau Giusi Massetti, eine 43-jährige Hausfrau, und die älteste Tochter Martina (25) sind auf der Stelle tot. Schüsse treffen anschließend auch die 10- und 14-jährigen Söhne, einen Nachbarn und die Mutter des Täter. Dieser nimmt sich schließlich selbst das Leben.<h3> Nachbar war zur falschen Zeit am falschen Ort</h3>Wie die Autopsie der Leiche von Giusi Massetti ergab, trafen insgesamt 4 Schüsse die 43-Jährige: 2 Kugeln gingen in die Schläfe, 2 weitere in ihren Brustkorb. Obduziert wurden am heutigen Montag im Brotzu-Krankenhaus in Cagliari von dem Gerichtsmediziner Roberto Demontis auch die Leichen der 25-Jährigen Tochter Martina Gleboni und des 69-jährigen Nachbarn Paolo Sanna. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1078161_image" /></div> <BR /><BR /> Dieser hatte sich gerade auf dem Weg in seine Wohnung im dritten Stock des Mehrfamilienhauses befunden, als er plötzlich dem Förster mit der Waffe in der Hand gegenüberstand. Er starb einen Tag nachdem Gleboni auf ihn geschossen hatte im Krankenhaus. Das selbe Schicksal ereilte auch den 10-jährigen Sohn des Paares. <h3> Suche nach Tatmotiv: Frau wollte Täter wohl verlassen</h3>Derzeit laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, um die Hintergründe dieser Bluttat aufzuklären. Die Obduktion der Leichen lasse darauf schließen, dass die Roberto Gleboni die Tat impulsiv und mit Wut erfüllt begangen habe, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. <BR /><BR />In Nuoro hätten bereits seit geraumer Zeit Gerüchte darüber kursiert, dass Giusi Massetti bereits vor mehreren Wochen den Entschluss gefasst hatte, ihren Mann zu verlassen. Diese Entscheidung habe Gleboni nicht akzeptieren können.<h3> 14-jähriger Überlebender: „Habe mich tot gestellt“</h3>Am Sonntag wurde der 14-Jährige, der die Attacke seines Vaters mit Verletzungen überlebt hat – wie auch die 84-jährige Mutter des Täters – , in einer Anhörung 3 Stunden lang von den Ermittlern vernommen. Er beantwortete alle Fragen und bestätigte die Version, die er den Carabinieri in den Momenten nach dem Massaker gegeben hatte: „Alle zu Hause haben geschrien“, hatte er bereits erklärt.<BR /><BR />„Sie waren alle tot. Ich habe mich gerettet, weil ich so getan habe, als wäre ich es auch“, berichtete der Junge laut TGCOM24 gegenüber den Ermittlern.<BR /><BR /> Der Inhalt der Anhörung, an der auch ein Psychologe und ein von der Staatsanwaltschaft bestellter Rechtsbeistand teilnahmen, unterliegt weiterhin strenger Geheimhaltung. <h3> Fackelzug im Gedenken an die Opfer</h3>Heute Abend hat die Gemeinde Nuoro einen Fackelzug organisiert, „um die Verbundenheit und Solidarität mit den Familien der Opfer zu zeigen“. Die Prozession beginnt an dem Haus in der Via Ichnusa und endete vor der Kathedrale der Stadt.