<h3> Was wir wissen</h3><BR /><b>* Der Brand:</b> Am Morgen gibt es in einem Wohnhaus im Münchner<BR /> Stadtteil Lerchenau Explosionen und ein Feuer. In dem Haus werden<BR /> Sprengvorrichtungen gefunden, vor Ort steht außerdem ein völlig<BR /> ausgebrannter Transporter, bei weiteren ausgebrannten Autos in der<BR /> Nähe wird ein verdächtiger Gegenstand gefunden. Worum es sich<BR /> dabei handelt, sagt die Polizei zunächst nicht.<BR /><b><BR /> * Die Opfer:</b> Zwei Frauen, eine 21-Jährige und eine 81-Jährige,<BR /> werden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach Polizeiangaben wird<BR /> überprüft, ob sich weitere Personen im betroffenen Wohngebäude<BR /> befinden. Am Morgen hatte die Polizei von einem vermissten<BR /> Menschen berichtet. Einen Medienbericht, wonach der Vater des<BR /> 57-Jährigen getötet worden sein soll, bestätigte die Polizei<BR /> zunächst nicht. In der Nähe, am Lerchenauer See, wird ein<BR /> Schwerverletzter gefunden, der später stirbt. Die Polizei geht<BR /> davon aus, dass es sich um den Täter handelt, der sich am See das<BR /> Leben nahm. Ebenso wie im Haus sind auch am See<BR /> Entschärfungs-Experten im Einsatz, weil der Mann einen Rucksack<BR /> mit einer Sprengvorrichtung bei sich hatte.<BR /><BR /><b>* Der mutmaßliche Täter:</b> Der am Lerchenauer See gefundene Toten ist nach erster Polizeieinschätzung der Tatverdächtige. Es handelt<BR /> sich um einen 57 Jahre alten Deutschen mit Wohnsitz in Starnberg.<BR /> An seiner Meldeadresse werden im Laufe des Vormittags<BR /> Durchsuchungsmaßnahmen durch. Die 21-jährige Verletzte ist die<BR /> Tochter des Tatverdächtigen, die 81-Jährige seine Mutter.<BR /><BR /><b>* Die Wiesn</b>: Die Stadt München teilt mit, wegen einer<BR /> „unspezifischen Sprengstoffdrohung im Zusammenhang mit der<BR /> Explosion im Münchner Norden“ bleibe das größte Volksfest vorerst<BR /> bis 17.00 Uhr geschlossen. Es gebe ein entsprechendes Schreiben<BR /> des Täters. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagt:<BR /> „Es geht darum, dass ein Täter die Wiesn bedroht hat und die<BR /> Polizei und der Koordinierungskreis einhellig zu der Auffassung<BR /> kamen, dass wir dieses Risiko, Menschen auf das Oktoberfest zu<BR /> lassen, nicht eingehen können.“ Das Oktoberfestgelände wird<BR /> abgesucht, dafür wurden besonders viele Spürhunde benötigt. Auch<BR /> Mitarbeiter mussten die Wiesn verlassen. Am frühen Nachmittag wird<BR /> laut Stadt entschieden, wie es weitergeht.<BR /><h3> Was wir nicht wissen</h3><b>* Die Hintergründe:</b> Die genauen Hintergründe der Tat sowie das Motiv<BR /> sind zunächst unklar. Die Polizei geht davon aus, dass das Haus<BR /> „im Rahmen eines Familienstreits“ angezündet wurde. Zwar wurde<BR /> nach der Veröffentlichung eines Schreibens im Netz auch ein<BR /> Zusammenhang mit der Antifa aus der linksextremen Szene geprüft,<BR /> man ermittle aber „nicht in Richtung Antifa“, sagte ein<BR /> Polizeisprecher. Auf der Plattform Indymedia, wo das Schreiben<BR /> veröffentlicht wurde, kann jeder ohne Registrierung einen Beitrag<BR /> veröffentlichen – auch anonym. Der Beitrag erschien dort, als<BR /> erste Berichte über den Vorfall im Münchner Norden bereits<BR /> veröffentlicht waren.<BR /><b><BR /> * Das Oktoberfest:</b> Ob die Wiesn am Mittwoch überhaupt noch öffnet,<BR /> ist unklar. „Die Polizei wird alles tun, möglichst bis am<BR /> Nachmittag um 17.00 Uhr die Wiesn komplett durchsucht zu haben, um damit Sicherheit zu gewähren. Wenn das nicht der Fall ist, werde<BR /> ich mich wieder melden, dann wird die Wiesn heute gar nicht<BR /> eröffnet“, sagte Oberbürgermeister Reiter auf Instagram. „Tut mir<BR /> leid, anders geht“s nicht, Sicherheit geht vor.“