Ein Schiff mit 200 Migranten an Bord, das im Kanal von Sizilien wegen der rauen See in Schwierigkeiten geraten ist, hatte am Freitag um Hilfe gebeten. Die italienische Küstenwache hatte die maltesischen Behörden aufgerufen, sich zur Rettung der Migranten einzusetzen, diese erwiderten jedoch, das Schiff befände sich in libyschen Gewässern.Nach langem Tauziehen eilte ein italienisches Frachtschiff den Migranten zu Hilfe. Das Schiff warf den Flüchtlingen Nahrungsmittel zu. Es soll das Schiff bis nach Sizilien eskortieren. Der Fall droht einen neuen Streit zwischen Italien, Malta und Libyen über die Zuständigkeit bei der Rettung von Migranten in Seenot auszulösen.Wegen eines im Mai in Kraft getretenen Abschiebeabkommens mit Libyen ist die Zahl der Migranten, die nach Seefahrten Süditalien erreicht haben, in den ersten acht Monaten des Jahres 2009 gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent rückgängig. Italien habe seit Jahresbeginn 1216 Migranten an Libyen abgeschoben, berichteten italienische Medien. Die Zahl der in Italien eingereichten Asylanträge sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um zwölf Prozent.Auf Malta wurde ein Minus bei der Zahl der eingetroffenen Migranten von 49 Prozent gemeldet. Spanien verzeichnete einen Rückgang von 38 Prozent. Dagegen ist die Zahl der Migranten stark gewachsen, die die Küsten Griechenlands erreicht haben. Seit Jahresbeginn wurde hier ein Plus von 47 Prozent gemeldet.apa