Der Absatzmarkt für Elektroautos zieht europaweit wieder deutlich an – auch in Südtirol steigen die Neuzulassungen. In Bozen soll der Ausbau der Ladeinfrastruktur dem Boom Rechnung tragen – allerdings nicht ohne Folgen für Fahrer von Autos mit Benzin- und Dieselmotoren.<BR /><BR /><BR />„E-Auto-Neuzulassungen in der EU steigen um fast ein Viertel“ und „Neuzulassungen: Jeder fünfte Neuwagen elektrisch“ – so lauteten nur einige der Schlagzeilen der vergangenen Tage. Auch Südtirol ist Teil dieser Entwicklung: Im ersten Halbjahr legten die Neuzulassungen von E-Autos um 14 Prozent zu. Der Trend in Richtung Stromer zeigt auch deshalb nach oben, weil die E-Autos mittlerweile deutlich billiger und die Reichweiten alltagstauglich geworden sind. <BR /><BR /><BR />Dazu trägt nicht zuletzt die stark gewachsene Infrastruktur bei. Öffentliche Ladesäulen sind nicht mehr nur in homöopathischen Dosen verfügbar, der Ausbau schreitet europaweit stark voran. <BR />Das gilt auch für die Landeshauptstadt, wo die Stadtgemeinde derzeit nur 14 öffentlich zugängliche Ladepunkte mit je 2 Anschlüssen anbietet. Ende 2024 hat die Stadtgemeinde deshalb eine Ausschreibung für 56 öffentliche Ladesäulenstandorte ausschließlich für Elektroautos – nicht für Motorräder oder andere Fahrzeugtypen – auf dem gesamten Stadtgebiet gestartet. <BR /><h3> Vier Ladesäulenbetreiber installieren je 13 Ladepunkte</h3><BR />Zehn Unternehmen haben an der Ausschreibung teilgenommen, den Zuschlag erhalten haben vier: Die italienische Firma „Powy“, die mit dem Autobauer Stellantis sowie mit den Staatsbahnen FS kooperiert, der italienische Ladesäulenbetreiber „E-Shore srl“, die Bietergemeinschaft „Da-Emobil“ und „Südtirol Impianti“, sowie „Neogy srl“. Neogy ist ein in Südtirol ansässiger Anbieter von Ladeinfrastruktur für Elektroautos, der 2019 aus einem Joint Venture von Alperia und Dolomiti Energia entstand.<BR /><BR /><BR />Jede der vier Firmen wird 13 neue Ladesäulen errichten, die laut Ausschreibung auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zugänglich und nutzbar sein müssen. Insgesamt entstehen somit 52 Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 200 kW. Der Ladesäulenbetreiber „Thef Charging srl“ wird zudem vier weitere Ladesäulen für E-Taxis, die nicht öffentlich sind, und einen Ladepunkt für E-Autos der Gemeinde Bozen – ebenfalls nicht öffentlich – installieren. Ladesäulen in Parkhäusern sind nicht unter den 52 Ladesäulenstandorten. Der Ladesäulenbetreiber Neogy wird noch im laufenden Jahr mit den Arbeiten beginnen. Wann die übrigen Betreiber mit der Installation starten, ist derzeit noch offen.<BR /><h3> Ein Wermutstropfen für Fahrer von Benzin- und Dieselmotoren</h3><BR />Ein Wermutstropfen für Fahrer von Benzin- und Dieselmotoren <BR />Die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur übernehmen die Betreiber der Ladesäulen, der Gemeinde Bozen entstehen keine Kosten für die Aufstellung der neuen Ladesäulen. Einen Wermutstropfen bringt der Ausbau – aber nur für Besitzer von Autos mit Motoren, die nicht elektrisch fahren: Insgesamt fallen durch die Aufstellung der 52 Ladesäulen, die je zwei Autos aufladen können, 104 öffentliche Bezahlparkplätze auf dem Stadtgebiet weg.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1198383_image" /></div>