Die 36-jährige Mutter der beiden Kinder, die dem Vater nachträglich vom Bozner Jugendgericht zugesprochen worden waren, hatte die Minderjährigen im Mai 2007 entführt. Der Vater wusste zwei Jahre lang nicht, wo sich die beiden Töchter aufhalten. Nach der Entführung erstattete er gegen seine Lebensgefährtin Anzeige bei der Bozner Quästur, die mit Ermittlungen, auch auf internationaler Ebene, begann. Nach mehr als zwei Jahren konnte die Polizei, dank der Mithilfe der spanischen Kollegen, die Frau ausfindig machen. Die Ermittlungen hatten sich vor allem auf Spanien konzentriert, da die Frau dort Verwandte hat.Wie sich herausstellte, lebte die Nigerianerin mittlerweile in der Nähe von Tarragona, wo sie am 3. August 2009 von der spanischen Polizei verhaftet wurde. Gegen sie lag ein europäischer Haftbefehl vor, der vom Bozner Staatsanwalt Benno Baumgartner ausgestellt worden war.Da die Kinder zum Zeitpunkt der Verhaftung aber nicht bei der Mutter waren, gingen die Ermittlungen weiter. Als die Polizei im familiären Umfeld der Frau Nachforschungen anstellte, wurde sie fündig: Wenige Tage nach der Festnahme der Mutter fand die Polizei die Kinder bei einem Onkel, der in einem besonders heruntergekommenen und baufälligen Viertel der Stadt,wohnt.Am 14. August 2009 konnten die beiden Töchter ihrem Vater übergeben werden, der sie zurück nach Bozen brachte. Die Mutter, die in einem spanischen Gefängnis sitzt, riskiert eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren wegen der Entführung Minderjähriger. Die italienische Polizei hat bei den spanischen Behörden die Auslieferung beantragt.rb