Bozen ist die umweltfreundlichste Provinzhauptstadt Italiens. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die jährlich von der Umweltschutzorganisation Legambiente gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Ambiente Italia und der italienischen Wirtschaftszeitung „IlSole24Ore“ herausgegeben wird. Im vergangenen Jahr hatte Südtirols Landeshauptstadt noch Platz 6 belegt. <BR /><BR />Insgesamt nahmen 105 Provinzhauptstädte an der Studie teil. Untersucht wurden 18 Indikatoren aus den Themenbereichen Luft, Wasser, Abfall, Mobilität, Stadtumwelt und Energie. Hinter Bozen belegte Trient, das im letzten Jahr ganz oben auf dem Treppchen stand, den zweiten Platz vor Belluno, das sich hingegen um 5 Plätze verbessern konnte. Es folgen Reggio Emilia auf Platz vier und Costenza auf Platz fünf. Das Schlusslicht bilden die Städte Alessandria (103. Platz), Palermo (104) und Catania (105).<h3> Guten Noten bei Luftverschmutzung und Müllverwertung</h3>Gute Noten erzielte Bozen sowohl bei den Daten zur Luftverschmutzung, die alle innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen, als auch bei der Müllverwertung – die Recyclingquote liegt hier bei über 66 Prozent. Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr gab es hingegen beim öffentlichen Personenverkehr. So stieg die Anzahl der Fahrten pro Person und Jahr innerhalb eines Jahre von 68 auf 78, und auch bei den zurückgelegten Kilometern wurde eine Zunahme verzeichnet, von 37 auf 43 Kilometer pro Person und Jahr.<BR /><BR />Positives gibt es auch von Bozens Wasserversorgungsnetz zu vermelden. In diesem Jahr konnten die Wasserverluste weiter gesenkt werden (von 31 auf 29,6 Prozent). Das Radwegenetz wurde hingegen ausgebaut und umfasst nun 18,99 Äquivalentmeter je 100 Einwohner. Im letzten Jahr waren es noch 16,81 Äquivalentmeter. Die Energieerzeugung auf öffentlichen Gebäuden konnte hingegen von 3,89 Kilowatt pro 1000 Einwohner auf jetzt 5,99 Kilowatt gesteigert werden.<h3> „Auch Bürger haben Beitrag geleistet“</h3>Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und Umweltstadträtin Chiara Rabini, die bei der Vorstellung des Berichts anwesend waren und den Preis für die erstplatzierte Stadt entgegennahmen, zeigten sich „sehr erfreut über diese Anerkennung, die das Ergebnis unserer gemeinsamen Einsatzes für die Stadt ist. Es ist eine Bestätigung für den Bürgermeister und die gesamte Stadtregierung, aber auch für die verschiedenen Ressorts der Stadtverwaltung, die die Umwelt zu einem Eckpunkt ihrer Arbeit gemacht haben. Und auch die Bürger unserer Stadt haben ihren Beitrag geleistet.“<BR /><BR />Umweltstadträtin Rabini betonte: „Das Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir uns in bestimmten Bereichen verbessert haben und dass wir in anderen Bereichen noch mehr tun müssen. Es nimmt uns in die Pflicht und spornt uns gleichzeitig an, auf unserem Weg der Umweltgerechtigkeit und Nachh altigkeit weiterzumachen.“<BR /><BR />Im Vorfeld der Preisverleihung erläuterte Stadträtin Rabini im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung, wie Bozen in den letzten beiden Jahren durch die Verabschiedung neuer Planungsinstrumente (nachhaltiger städtischer Mobilitätsplan und Grünraumplan) und die Beschleunigung der Energiewende und der Klimaanpassungsmaßnahmen den Wandel Bozens hin zu einer „grünen“ Stadt vorangebracht hat. Ausschlaggebend für die Erfolge bei der Herbeiführung des ökologischen Wandels sei aber die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und insbesondere der jungen Menschen gewesen, die auf eine raschere Umsetzung der Klimaziele pochten.<BR />