Zunächst ohne Erfolg. Es wurde vermutet, dass sich der Kindsvater in sein Heimatland absetzen möchte. Diese Annahme hat sich am vergangenen Freitag bestätigt. Spät abends hat sich Methenni bei der Mutter seiner Kinder telefonisch gemeldet. Sie konnte auch kurz mit den Kleinen reden. „Den Kindern geht es gut, aber sie wollen wieder heim zu ihrer Mama“, berichtete Mezzina am Samstag vom Telefonat. (STOL hat berichtet)Tunesische Pässe in Mailand ausgestelltWie am Sonntag bekannt wurde, besitzen beide Kinder tunesische Pässe. Dies haben die tunesischen Behörden bestätigt. Ausgestellt wurden die Dokumente demnach am 19. April im tunesischen Konsulat in Mailand. Die Flucht nach Tunesien war von Methenni also wie vermutet von langer Hand geplant. Durch der Tatsache, dass Vater und Kinder im Ausland seien, „bekommt der Fall damit auch eine politische Dimension, denn angesichts der geltenden Rechtslage gebe es wenig Chancen, dass Yassine und Yasmine bald nach Bozen zurückkehren könnten“, meint SVP-Senatorin Julia Unterberger. „Das geht nur mehr über Verhandlungen der zuständigen Behörden“, sagte Unterberger. Tunesien hat nämlich das Haager Abkommen gegen Kindesentführungen von 1980 nicht unterzeichnet.Schwieriger Kampf steht bevorAuch Rosa Mezzina hat sich die Unterstützung einer auf Vermisstenfälle und Kindesentführungen spezialisierten Kanzlei aus Perugia geholt. Sie will die Hoffnung nicht aufgeben, dass ihre Kinder wieder nach Bozen zurückkehren.„Es werden jetzt wohl jahrelange Verhandlungen anstehen, wie bereits andere Fälle gezeigt haben. Insofern wird daraus auch ein Politikum werden. Selbst wenn ein italienisches Gericht den Vater verurteilen würde, führt für die beiden Kinder nur mehr ein politischer Weg zurück zu ihrer Mutter“, meinte Senatorin Unterberger auf die Frage der „Zett“ nach einer Bewertung des Falles.stol