Der Wiener Architekt und sein Team haben am Samstag in der Aula Magna der Freien Universität Bozen ein erstes Konzept zum Masterplan und zum Mobilitätszentrum des neuen Bozner Bahnhofsareals vorgestellt.„Das architektonische Projekt wird erst im Oktober/November 2013 abgegeben. Heute zeigen wir ein ‚Work in Progress‘, wovon wir uns Anregungen erwarten“, erklärte Podrecca.Das Projekt entwickle sich aus der Neupositionierung der Gleisharfe in Richtung Süden und der Beibehaltung des historischen Bozner Bahnhofgeländes als „Landmark“. Der alte Bahnhof „wird ein polyfunktionales Zentrum, eine Art Foyer zum neuen Bahnhof“, so der Architekt.„Das Projekt ist ein Zwischenprojekt. Der Bozner Bahnhof kann sich nämlich nicht gut ausweiten, sondern kann sich nur implosiv erweitern.“Das neue Aufteilungsschema sieht sieben durchgehende Gleise mit einem Krümmungsradius von 750 Metern, inklusive der dazugehörigen Bahnsteige, vor. „Das ist ein Limit, aber es funktioniert“, sagte Podrecca bezüglich des Radius.Neuer Mobilitätsknotenpunkt auf zwei EbenenInsgesamt stehen für das Bahnhofsareal 36 Hektar zur Verfügung. Das zentrale Element des neuen Projekts ist der Mobilitätsknotenpunkt: eine die Schnittstelle zwischen privaten und öffentlichen Transportmitteln, welche auf zwei Ebenen entwickelt werden soll. Im Untergeschoss, um eine große Piazza gelegen, sollen sich öffentliche und private Infrastrukturen befinden. Busbahnhof, Zugang zu den Bahnsteigen, ein künftiger Seilbahnanschluss zum Virgl, Taxi-Stände, aber auch Verkaufsflächen und neue Infrastrukturen sollen hier angesiedelt werden.So sollen am neuen Bushbahnhof der regionale und städtische Busverkehr vereint werden, er soll durch zwei Rampen von Süd (Garibaldistraße) und Nord (Bozner Boden) erreicht werden.„Mit diesem Projekt würde auch das Verkehrskonzept der Stadt Bozen neu gestaltet werden“, unterstrich Gerhard Brandstätter, Präsident der Bahnhofsgesellschaft Areal Bozen – ABZ AG, eine neue verkehrsberuhigte Zone würde entstehen. Der neue großzügige Fußgängerbereich soll sich von der Altstadt her über die Piazza bis in den südlichen Teil des Areals erstrecken.Überdacht werden soll das Bahnhofsareal von einem leicht gewellten Dach, das an eine „Dolomitensilhuette" erinnern soll, so Podrecca.„Alle Wege in Bozen führen zu diesem Mobilitätszentrum, es ist der Ballungspunkt und das Herz der Stadt.“„Projekt des Jahrhunderts“Das neue Bahnhofsareal sei für Bozen „sicherlich das Projekt des Jahrhunderts“, so Brandstätter.Und auch auf europäischem Niveau sei es sicher eines der Top-Projekte: Über 140 Architekten aus aller Welt hätten sich am Wettbewerb beteiligt, auch die Jury sei international hochkarätig besetzt gewesen. Das Projekt erlaube, 20 Hektar zu gewinnen, ohne die städtischen Grünkeile zu berühren. „Und trotzdem behält man den Bahnhof im Zentrum“, so der Präsident der Bahnhofsgesellschaft. „Es ist ein Projekt, dass für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre eine wirtschaftliche Bedeutung nicht nur für Bozen, sondern für ganz Südtirol haben wird“, ist Brandstätter überzeugt. ba/am