Rund um den Bozner Dom herrscht täglich ordentlich Bewegung. Unter das Gewusel mischen sich auch Personen, die nichts Gutes im Schilde führen. Der Dombezirk gerät darob immer wieder in die Negativschlagzeilen: Aggressive Bettler, organisierte Betrüger, Diebe, mutmaßliche Drogenhändler sind dort Stammgäste. <BR /><BR />Ein besonders dreister Vorfall hat sich am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr ereignet. Bislang unbekannte Diebe haben gleich einen ganzen Opferlichtständer aus dem Dom entwendet. „Gegen 16.30 Uhr hat unser Messner den Diebstahl bemerkt“, berichtet Dekan Bernhard Holzer. <BR /><BR />Nach einer ersten Konstruktion haben die unbekannten Diebe den schweren Ständer auf den Pfarrplatz hinausgetragen. Dort wurde dann versucht an das Geld im Opferstock zu kommen. „Wie wir erfahren haben, wurde der Ständer dafür gleich mehrmals auf den Steinboden geknallt“, weiß Holzer. Zum Tatzeitpunkt war der Platz relativ belebt, daher zeigt sich der Dekan verwundert, dass niemand von den Anwesenden dazwischen ging um dem Treiben ein Ende zu setzen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831935_image" /></div> <BR /><BR /> Die Polizei wurde verständigt. Die Beamten befragten laut Holzer die auf dem Platz anwesenden Schwarzafrikaner. „Diese haben zu Protokoll gegeben, dass es sich bei den Dieben um 3 Nordafrikaner gehandelt haben soll“, berichtet der Dekan weiter. Die Szene erschien den Augenzeugen aber nicht unbedingt ungewöhnlich, sodass keiner sich bemüßigt fühlte, die Täter zu stoppen. Die Ermittlungen der Polizei laufen. <h3> Schockierende Gleichgültigkeit</h3>Über diese Art der Gleichgültigkeit zeigt sich Holzer besonders schockiert. „Man weiß sich bald nicht mehr zu helfen. Es sind untragbare Zustände“, meint er dazu. Unabhängig vom aktuellen Vorfall hat die Pfarre nämlich mit Bettlern oder Betrügern zu tun, die auch im Inneren des Gotteshauses die Besucher belästigen. Zur Zeit sei es zwar etwas ruhiger, weiß der Dekan, aber dies könne sich schnell wieder ändern. „Wenn man diese Leute anspricht, dann wird man noch ausgelacht. Die wissen, dass ihnen nichts passiert.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="831938_image" /></div> <BR /><BR />Mit der Quästur hatten die Pfarrverantwortlichen bereits eine Aussprache, ebenso mit den Vertretern der Stadtpolitik. Kontrollen werden zwar regelmäßig durchgeführt, sobald die Ordnungshüter wieder weg sind, bietet sich aber das gleiche Bild wie vorher. <BR /><BR />„Viele Leute haben mittlerweile ein ungutes Gefühl, wenn sie den Pfarrplatz queren müssen. Zudem befindet sich die Dommusikschule und das Jugendzentrum am Platz. Da gehen jeden Tag unzählige Kinder und Jugendliche ein und aus. Auch deshalb besteht dringender Handlungsbedarf“, berichtet der Dekan. <BR /><BR />Aber wie könnte eine Lösung aussehen? Kommt eine Sperre des gesamten Platzes in Frage? „Dies wäre wohl der letzte Ausweg“, meint Holzer. Soweit wolle man es nicht kommen lassen. „Es muss aber auf alle Fälle etwas passieren. So geht es nicht mehr weiter.“ <BR /><BR />