Der Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Josef Widmann, Dr.in Monika Elisabeth Zäbisch, geschäftsführende ärztliche Direktorin, und Pierpaolo Bertoli, Sanitätskoordinator des Bozner Krankenhauses, geben zur Zeit eine spontane Pressekonferenz, um über die Vorkommnisse rund um den Tod der zwei Frühchen zu informieren. <h3> „An den Folgen einer bakteriellen Infektion verstorben“</h3>„In den vergangenen Tagen sind zwei extreme Frühgeborene auf der Neugeborenen-Intensivstation des Krankenhauses Bozen an den Folgen einer bakteriellen Infektion verstorben“, sagt Sanitäts-Direktor Widmann. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb reagiert mit großer Betroffenheit und spricht den Familien sein tief empfundenes Mitgefühl aus.<BR /><BR />Die beiden Frühchen waren rund drei Wochen alt und haben um die 700 Gramm gewogen. Der Sanitätsbetrieb will den Fall intern nun genau prüfen, um die Ursachen zu identifizieren, um in Zukunft weitere solcher tragischen Fälle verhindern zu können. <BR /><BR />„Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Familien. Der Verlust eines Kindes ist ein unermesslicher Schmerz, den wir als Team der Neugeborenen-Intensivstation und des gesamten Krankenhauses zutiefst mitfühlen. Wir möchten den Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen und versichern, dass wir ihnen in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen“, so Widmann. <h3> „Für sehr kleine Frühgeborene ist die Infektion lebensgefährlich“</h3>„Neben den schwerwiegenden Problemen, die auf die extreme Frühgeburtlichkeit zurückzuführen sind, wurde bei beiden Kindern eine Infektion mit dem Bakterium Serratia marcescens festgestellt – einem in der Umwelt weit verbreiteten Keim, der unter anderem in Wasser, Boden, Pflanzen, Tieren und auch beim Menschen vorkommt“, sagt Widmann. <BR /><BR />„Für gesunde Personen ist dieser Keim in der Regel ungefährlich; für sehr kleine Frühgeborene ist die Infektion jedoch potenziell lebensgefährlich.“<BR /><BR />Serratia marcescens ist ein opportunistischer Keim – er ist für gesunde Erwachsene und Kinder ungefährlich. Der Keim wird über die Hände übertragen. Besonders in Abteilungen wie der Neonatologischen Intensivstation mit absoluten Hochrisikopatienten findet dieser Keim ein unreifes Immunsystem vor.<h3> Krankenhaus Trient springt ein</h3>„Im Krankenhaus Bozen haben wir alle Präventionsmaßnahmen angewandt, um die Übertragung von Keimen zu verhindern“, sagt Dr.in Zäbisch. „Das Personal der Abteilung hält sich strikt an die Hygienemaßnahmen. Trotzdem konnten die beiden Fälle leider nicht verhindert werden“, sagt sie.<BR /><BR />„Alle Babys, die früher als in der 32. Woche geboren werden, werden bis auf weiteres in Trient geboren“, so Zäbisch. Alle anderen Frühchen bleiben im Krankenhaus Bozen. <BR /><BR />In den kommenden Tagen wird die neonatologische Intensivstation in die alte Intensivstation verlegt, damit weitere Infektionen vermieden werden.<h3> Bertoli: „Ein Warnsignal“</h3>Bertoli: „Die Anwesenheit dieses Keims ist keine Neuheit, sondern schon öfters vorgekommen. Dieser Fall ist tragisch und ein Warnsignal, damit alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden.“<BR /><BR />Das Team der Neugeborenen-Intensivstation und die Krankenhausleitung trafen in enger Abstimmung mit der Direktion des Südtiroler Sanitätsbetriebes zusätzliche Maßnahmen, die über die bereits bestehenden strengen Hygienemaßnahmen hinausgehen, wie die Identifikation möglicher Infektionsquellen, intensivierte Infektionskontrolle, umfassende Desinfektion der Räumlichkeiten und Isolierungsmaßnahmen. <BR /><BR />Auch die Direktion des Südtiroler Sanitätsbetriebes spricht den Familien ihre Anteilnahme aus und betont, dass alles darangesetzt wird, die Ursachen der Infektionen schnellstmöglich abzuklären, weitere Infektionen zu verhindern und die Sicherheit in der Versorgung zu gewährleisten.<h3> Messner: „Ich weiß um die unfassbare Tragik“</h3>Gesundheitslandesrat Hubert Messner: „Der Tod der beiden Frühgeborenen macht uns alle tief betroffen. Ich weiß um die unfassbare Tragik, wenn ein neugeborenes Leben so früh endet und spreche den Familien und Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus. Ich kenne das Team der Neonatologie rund um Primar Alex Staffler und weiß, dass alle sowohl medizinisch als auch menschlich sehr professionell arbeiten. Die notwendigen Schritte, um diese schwierige Situation bestmöglich zu bewältigen, kann ich nur unterstützen. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz zum Wohle der Kleinsten.“<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte geben Sie uns Bescheid.</a>