„Panzerknackerbande“ lautete deshalb der Name für die Ermittlungen der Bozner Staatspolizei und der Carabinieri.Seit Februar 2012 wurde zusammen ermittelt, am Mittwoch luden die Ordnungshüter dann zur Pressekonferenz.Denn ein großer Coup in Sachen „Panzerknackerbande“ war am Dienstag gelungen: Fünf Männer sind verhaftet worden, darunter drei Bozner.Drei junge Bozner aus dem Don-Bosco-Viertel verhaftetDie jungen Südtiroler, der 22-jährige F.V., der 23-jähriger M.C. und der 20-jährige L.F. sind ins Gefängnis gebracht worden. Alle drei wohnten im Bozner Don-Bosco-Viertel, berichteten die Ordnungshüter.Ermittler von Polizei und Carabinieri hatten das Quintett ausgeforscht, Richter Walter Pelino stellte den Haftbefehl aus.„Wir kennen die Personen“, so die Ordnungshüter auf der Pressekonferenz. Schon früher seien die Männer aktenkundig geworden.Die fünf Verhafteten werden sich nun wegen Bandenbildung, Hehlerei und der Einbrüche vor Gericht verantworten müssen.Vom Schmuck bis zur Schmetterlingssammlung: Alles mitgenommenRegelmäßig am Abend sei die Bande ausgeschwärmt, so die Polizei. Wiederholt soll die Gruppe versucht haben, irgendwo einzusteigen. Oft sei der Versuch auch erfolglos gescheitert.Glückte er allerdings, soll die Bande nicht wählerisch gewesen sein: In Privatwohnungen, Kellern oder auch Garagen nahmen sie laut Angaben der Ermittler alles mit, was nur ging.Zum Diebesgut zählten deshalb nicht nur Schmuckstücke und Bargeld, sondern auch Musikinstrumente, Golfschläger, Fernsehgeräte, Tassen und eine Schmetterlingssammlung. Videospiele und Playstations soll die Bande aus einem Geschäft auf dem Bozner Siegesplatz mitgenommen haben.Auch im Piemont eingebrochen, in Mailand Diebesgut verkauftDoch soll sich die Gruppe bei ihrer Einbruchserie nicht nur auf den Raum Bozen beschränkt haben. Im ganzen Land sollen die „Panzerknacker“ unterwegs gewesen sein. Ovada (Provinz Alessandria) im Piemont soll ebenfalls von der Bande heimgesucht worden sein.Ein Bandenmitglied soll nämlich Kontakte in den Piemont gehabt haben. Diese seien entsprechend genutzt worden, so die Ordnungshüter.Wie viele Einbrüche in Südtirol durch die Bande verübt worden sind und was wo gestohlen wurde, dazu konnten die Beamten am Mittwoch keine genauen Angaben machen. In diese Richtung müsse man noch ermitteln.„Insgesamt hat das Diebesgut einen Wert von 100.000 Euro“, hieß es auf der Pressekonferenz.Auch in Richtung Lombardei soll die Bande Kontakte unterhalten haben: Oft soll das Diebesgut nämlich über einen Komplizen in Mailand weiterverkauft worden sein.Der 59-jähriger Hehler T.C. aus Mailand ist ebenfalls verhaftet worden. Er wurde in den Hausarrest überstellt.Bei dem fünften Verhafteten handelt es sich um den 38-jährigen G.F. aus Sesto San Giovanni.17 Personen angezeigt: Minderjährige Freundinnen verwickelt„Reich ist die Bande durch ihre Machenschaften sicher nicht geworden“, so die Beamten. Verschiedene Laster hätten die Gruppe finanziell belastet. So sei reichlich Geld für Drogen ausgegeben worden. Oftmals habe das Geld gerade so für das benötigte Benzin gereicht.Neben den fünf Verhafteten sind 17 weitere Personen angezeigt worden. Unter diesen befänden sich auch minderjährige Frauen, so die Ordnungshüter.„Manche Männer haben ihre Freundinnen in die Sache verstrickt“, hieß es dazu auf der Pressekonferenz.Die gestohlenen Schmuckstücke sollen mehrere „Panzerknacker“ nämlich ihren Freundinnen geschenkt haben.Einige der junge Frauen sollen jedoch auch aktiv in die Verbrechen eingebunden worden sein: So sollen sie beispielsweise Schmiere gestanden haben.pg