„Am 2. August, einem Samstag, schliefen meine Frau und ich, als sie plötzlich gegen ein Uhr früh aufschrie und mich dadurch weckte“, berichtet ein Grieser von der Schreckensnacht. Im Schlafzimmer des Paares stand ein Einbrecher. „Im Dunkeln ist der Dieb – vielleicht waren es auch zwei, so genau konnten weder meine Frau noch ich das erkennen – dann sofort aus dem Schlafzimmer gerannt und durch das Stubenfenster, durch das er in die Wohnung gelangt ist, geflüchtet“, berichtet der Grieser, der im ersten Stock seines Hauses lebt, weiter.<BR /><BR /><BR />Da es derzeit sehr warm sei, habe man die Fenster offen gelassen, dafür aber die Jalousien geschlossen. „Die sind in der Nacht aber aufgebrochen worden und so ist der Einbrecher in die Wohnung gelangt.“ In der Stube habe der Täter nichts angerührt. „Er ist wohl schnurstracks ins Schlafzimmer und dort zum Nachtkästchen meiner Frau, wo er den Schmuck und Bargeld gestohlen hat. Meine Frau ist dabei aufgewacht, weil neben ihr eine Person stand. Sie ist erschrocken, hat vor Angst geschrien und damit den Dieb oder die Diebe verscheucht“, schildert der Rentner den Einbruchdiebstahl. <BR /><BR /><BR />In der Nachbarschaft habe es keine Zeugen gegeben, die in jener Nacht etwas Ungewöhnliches gesehen, gehört oder bemerkt hätten. Zur Polizei sei er dann aber nicht gegangen, obwohl sein Sohn ihm dazu geraten habe. „Wir sind gerade bei der Apfelernte und haben nicht viel Zeit. Außerdem haben wir keine Fotos des gestohlenen Schmucks und können daher nicht nachweisen, dass er uns gehört“, berichtet er. Er wisse von einem Fall, bei dem die Polizei nach einem Diebstahl einen Fotonachweis für den gestohlenen Gegenstand verlangt habe, den das Opfer aber nicht gehabt habe. „Das hat mich abgeschreckt. Auch deshalb bin ich nach dem Einbruchdiebstahl nicht zur Polizei. Wenn man Schmuck oder einen anderen Wertgegenstand besitzt, denkt man ja nicht daran, für solche Fälle Fotos zu machen.“ <BR /><BR /><BR />Für das Ehepaar – sie noch keine 70, er etwas über 80 – war der Schock „nach dem Einbruch, der erste für uns überhaupt“ groß. „Meine Frau und ich waren nach dem Einbruch fertig.“ Doch viel Zeit, um sich zumindest ein wenig davon zu erholen, hatten die beiden Grieser nicht.<BR /><h3> Der zweite Schock</h3><BR />Denn schon eine Woche später, am 9. August, ebenfalls ein Samstag, kam es erneut zu einem Einbruch in ihre Wohnung. „Diesmal kamen die Einbrecher, um 3 Uhr nachts. Meine Frau, die seit dem ersten Einbruch schlechter schläft, ist aufgewacht und hat im Gang den Schein von Taschenlampen gesehen. Sie ist sofort aufgestanden und hat das Licht eingeschaltet. Die Einbrecher sind dann ohne Beute geflüchtet“, berichtet der Pensionist. <BR /><BR /><BR />„In die Wohnung eingedrungen sind die Täter diesmal durch die Balkontür, die sie aufgebrochen haben. Zuerst haben sie ein Loch gebohrt und dann die Tür geöffnet. Die Fenster bleiben seit dem ersten Einbruch nachts geschlossen.“<BR /><BR /><BR />Um einen weiteren Einbruch durch die Jalousien zu verhindern, habe er Löcher gebohrt und Vorhängeschlösser angebracht. „Meine Frau hat nach dem ersten Vorfall auch die Innentüren in der Wohnung gesperrt. Das war wahrscheinlich die Rettung bei diesem zweiten Einbruch.“ An den Außenmauern des Hauses seien noch Spuren beider Einbrüche sichtbar. Der Schmutz der Schuhe sei unter dem Fenster des ersten Tatorts und unter der Balkontür zu sehen.<BR /><h3> „Das alles muss mich kaltlassen, sonst geht es nicht“</h3><BR />Zur Polizei sei er auch nach dem zweiten Einbruch nicht gegangen. „Sollte es noch einen dritten Einbruch geben, dann werden wir ihn der Polizei melden.“ Nach den beiden Einbrüchen in sein Heim schlafe er jetzt weniger. „Ich habe im Scherz zu meiner Frau gesagt, dass ich froh darüber bin, denn jetzt bin ich öfter wach und höre hoffentlich, falls sie ein drittes Mal kommen. Meine Frau hatte schon bisher einen leichteren Schlaf als ich. Sie ist ebenfalls tapfer und das ist für mich wichtig.“ <BR /><BR /><BR />Zu nahe an sich heranlassen will der Grieser das Geschehene nicht. „Ich hatte in der Vergangenheit große gesundheitliche Probleme, die ich überwunden habe und ich nehme diese Sachen auch deshalb etwas leichter, weil ich sonst zugrunde gehe. Es geht nicht anders. Ich bin ein Mensch, der sich nicht unterkriegen lässt und der die Hoffnung nicht aufgibt. Es hilft nichts, Trübsal zu blasen. Wer aufgibt, hat schon verloren. Wenn ich den Kopf hängen lasse, bin ich ein verlorener Mensch. Was passiert ist, muss mich kaltlassen, sonst geht es nicht. Das ist meine Lebenseinstellung“, unterstreicht er. Sein Appell: „Die Leute sollten sich vorsichtiger verhalten. Jeder soll ein wachsames Auge haben.“ Zumal die Einbrüche bei ihm und seiner Frau keine Einzelfälle zu sein scheinen. „Ich habe heute (gestern; Anm.d.Red.) gehört, dass es in der Nähe meiner Wohnung ebenfalls zu einem nächtlichen Einbruch gekommen sein soll, bei dem der Besitzer erst am Morgen aufgewacht ist und die Einbruchsspuren entdeckt hat.“