Langsam trudeln bei den Vereinen die Meldungen über die heuer gewährten Beiträge ein: Schlagen sich Pandemie und hohe Stromkosten auch in Bozen auf die Tätigkeit von Musikkapellen, Sportvereine und Organisationen im Sozialbereich nieder?<BR /><BR />Die Antwort lautet: Nein. In Bozen werden auch heuer wieder 9 bis 10 Millionen Euro für das Ehrenamt zur Verfügung stehe. Über Kürzungen wird nur vereinzelt berichtet. In Bozen hingegen läuft die Vergabe heuer „wie am Schnürchen“, wie Bürgermeister Renzo Caramaschi betont. <BR /><BR />Das können auch mehrere Vereinsobleute bestätigen. Nur vereinzelt wird beklagt, dass der Geldsegen heuer spärlich ausfällt. So etwa bei der Arbeitsgemeinschaft Seniorenbetreuung, wo der Beitrag heuer, laut Auskunft der Vereinsspitze, von 3000 auf 800 Euro reduziert worden sei. Sozialstadtrat Juri Andriollo betont, dass es heuer insgesamt keine Beitragskürzungen gegeben habe und es sich um einen Einzelfall handeln müsse. „Auch im vergangenen Jahr gab es, trotz Pandemie, keine niedrigeren Beiträge“, betont Andriollo. <h3> Schwerpunkt Kinder und Jugend</h3>Ganz besonderes Augenmerk werde auf Vereine gerichtet, die sich der Jugend- und Kinderbetreuung widmen. „Es ist uns besonders wichtig, die Jugend sinnvollen Beschäftigungen zuzuführen“, sagt Andriollo. Insgesamt stehen Andriollo in seinem Bereich etwa 255.000 Euro zur Verfügung. <BR /><BR />Ins selbe Horn bläst Stadtrat Angelo Gennaccaro, der erklärt, dass auch heuer wieder etwa 500.000 Euro für die Jugend zur Verfügung stünden. „Sicher gibt es in jedem Jahr Vereine, die einige 100 Euro weniger oder einige 100 Euro mehr erhalten, doch in Summe sind die Zuschüsse gleich geblieben.“<BR /><BR />Auch im Bereich Kultur sind die Beiträge mit stattlichen 5 Millionen Euro wieder hoch ausgefallen. „Wir hatten sogar etwas mehr Geld zur Verfügung, da wir heuer ja als ‚Stadt der Erinnerung‘ zusätzliche Mittel verfügbar machen konnten“, schildert Stadträtin Chiara Rabini. Keine Angst vor großen Kürzungen hat deshalb auch Andreas Albarello, der Obmann des MGV Bozen. „Ganz genau haben wir die Summe von Seiten der Gemeinde noch nicht erfragt, doch ich gehe davon aus, dass es in etwa dieselbe sein wird, wie im Vorjahr“, sagt Albarello.<h3> Beiträge kommen scheibchenweise</h3> Lediglich von Seiten der Landesverwaltung gebe es heuer wieder eine Aufteilung der Beitragszahlung in mehrere Tranchen. „Auch wenn die Aktivität während der Pandemiezeit etwas reduziert war, hatten wir ja die gleichen Fixkosten“, gibt Albarello zu Bedenken. Wenn mit diesem Argument gekürzt würde, bringe man die Vereine in Schwierigkeiten. Ebenfalls keinen Anlass zur Klage gibt es im Sportbereich: SSV-Präsidentin Evi Seebacher wurde mit keinerlei Kürzungen konfrontiert. Ebenso Paolo Marcato, der Direktor des Vereins „La Strada – Der Weg“, nicht über weniger Geld klagen. <BR /><BR />Heute geht es in der Sozial- und Sportkommission mit der Vergabe der Beiträge weiter. „Zum Glück haben die Meldungen aus Meran nur im ersten Moment für einen Schrecken gesorgt. In Bozen macht die Finanzgebarung keinerlei Kürzungen notwendig“, beruhigt Kommissionspräsident Christoph Buratti (SVP). Ob sich die gestiegenen Strompreise, die in Bozen 10 bis 15 Millionen Euro Mehrkosten verursachen, nächstes Jahr auswirken werden, bleibt abzuwarten.