Gegen 21 Uhr ging über die Landesnotrufzentrale (112) ein Alarm bei der Einsatzzentrale der Polizei ein: In der Nicolò-Rasmo-Straße im Viertel Kaiserau war in einer Tiefgarage ein Feuer ausgebrochen. Als die Streife der Staatspolizei am Einsatzort eintraf, traf sie auf den Anrufer, der berichtete, dass er beim Nachhausekommen eine brennende Stoffdecke aus dem Benzineinfüllstutzen seines Autos ragen sah. Er hatte versucht, das Feuer selbst zu löschen und rief anschließend sofort die Polizei.<BR /><BR />Das Auto stand da freilich bereits in Brand. Einem Polizisten gelang es, mit dem im Streifenwagen mitgeführten Feuerlöscher die Flammen einzudämmen – und so Schlimmeres zu verhindern, denn rund um das brennende Auto waren weitere Fahrzeuge abgestellt.<BR /><BR />Unweit des Tatorts fiel den Beamten ein weiteres Auto auf, in dem sich eine auffällige Decke befand – identisch mit jener, die zum Entzünden des Brandes verwendet worden war. Unter der Decke lag versteckt der 23-jährige G.C., bekannt für Delikte wie Diebstahl, Raub und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Neben ihm: ein Feuerzeug und eine fast leere Flasche Wodka.<BR /><BR />Der Geschädigte erkannte den Mann sofort wieder: Einige Tage zuvor habe er denselben Mann dabei beobachtet, wie er eine Frau brutal geschlagen habe. Er habe eingegriffen, indem er hupte und die Polizei alarmierte – diese nahm G.C. damals wegen Widerstands gegen die Beamten fest.<BR /><BR />Die Polizei geht nun dem Verdacht nach, dass G.C. die Tat aus Rache verübt haben könnte. Der Bürger, der einer misshandelten Frau habe helfen wollen, wurde nun selbst zum Opfer einer lebensgefährlichen Tat.<BR /><BR />G.C. wurde noch vor Ort wegen vorsätzlicher Brandstiftung festgenommen und in das Bozner Gefängnis überstellt. Zusätzlich wurde durch Quästor Paolo Sartori ein Ortsverweis gegen den nicht in Bozen wohnhaften Täter ausgesprochen – verbunden mit einem Rückkehrverbot in die Stadt für die nächsten vier Jahre.<BR /><BR />„Ein Akt mutiger Zivilcourage wurde mit einer sinnlosen und potenziell tödlichen Tat vergolten“, so Sartori. „Dieser verantwortungslose und kriminelle Brandanschlag zeigt die soziale Gefährlichkeit des Täters. Deshalb haben wir die strengsten Maßnahmen ergriffen: Festnahme, Untersuchungshaft und ein Rückkehrverbot.“