In der Jagd auf die „Nummer eins“ der Mafia, Matteo Messina Denaro, sind der Polizei einige seiner engsten Mitarbeiter, darunter sein Bruder Salvatore, ins Netz gegangen. 19 Personen wurden bei einer Razzia in Trapani festgenommen, an der 200 Polizisten beteiligt waren. 40 Durchsuchungen wurden auf Sizilien, in der Lombardei und in der Toskana durchgeführt.Messina Denaro wird seit 16 Jahren gesucht. Ihm werden mindestens 50 Morde zur Last gelegt. Den ersten soll er mit 18 Jahren begangen haben. Der Mafia-Boss liebt Luxusauto, Golduhren und Markenkleider. Mit 14 Jahren soll er begonnen haben, mit Pistolen zu schießen.Verhaftet wurden jetzt unter anderen einige Mafiosi, die Anweisungen des Bosses an die Clan-Mitglieder brachten. Dadurch konnte Messina Denaro auf das Telefon verzichten und somit nicht abgehört werden. Mehrere Unternehmen in der Gastronomie und im Lebensmittelbereich, die Strohmänner des Bosses führten, wurden beschlagnahmt.„Wir haben eine Art von Postsystem entdeckt, das Messina Denaro in den vergangenen 14 Jahren verwendet hat, um mit seinen Vertrauensmännern in Kontakt zu bleiben und die Geschäfte der Mafia zu führen“, sagte Ermittlungsleiter Vincenzo Nicoli.Messina Denaro hat die Organisation der Cosa Nostra nach der Festnahme des Paten Bernardo Provenzano im Jahr 2006 in die Hand genommen. Laut hat Messina Denaro zuletzt öfters Auslandsreisen unternommen. Seine Geschäftstätigkeit habe der Mafia-Boss auf Venezuela ausgedehnt.Die Regierung Berlusconi hat kürzlich einen Sonderplan zur Bekämpfung der Mafia verabschiedet. Dabei steht der Einsatz gegen die wirtschaftlichen Interessen der Clans im Zentrum. „Den Krieg gegen das organisierte Verbrechen gewinnt man nur, wenn man die finanziellen Interessen der Mafia bekämpft“, erklärte Innenminister Roberto Maroni.apa