Der Vorfall ereignete sich in Collegno, einem Vorort von Turin, wo am Sonntagnachmittag das U14-Turnier „Super Oscar“ stattfand.<BR /><BR />Nach dem Spiel zwischen Csf Carmagnola und Volpiano Pianese, zwei Teams aus der Provinz Turin, das 1:0 für Carmagnola endete, kam es auf dem Feld zu einem Handgemenge. Die jungen Spieler der beiden Mannschaften beschimpften sich gegenseitig. Doch dann geschah das Unfassbare: Der Vater eines Spielers von Carmagnola kletterte über den Zaun, ging direkt auf den Torwart von Volpiano Pianese zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Anschließend prügelte er weiter auf ihn ein, bis Vereinsverantwortliche beider Teams eingriffen und ihn stoppen konnten.<BR /><BR />Der 13-Jährige wurde ins Krankenhaus Martini in Turin gebracht, wo eine Fraktur des Sprunggelenks und ein Verdacht auf Jochbeinbruch diagnostiziert wurden. Der Vater wurde wegen Körperverletzung angezeigt. Die Carabinieri haben Ermittlungen aufgenommen.<BR /><BR />„Das Spiel war hitzig, am Ende gab es unter den Jungs ein paar Sticheleien, wie das oft der Fall ist - aber ich hätte nie gedacht, so etwas mit eigenen Augen zu sehen“, sagte Andrea Mirasola, Trainer der U14 von Volpiano Pianese. „Als wir sahen, wie der Vater von Carmagnola auf unseren Torwart einschlug, sind wir sofort dazwischengegangen. Wir hatten wirklich Angst um unseren Spieler. Mein Team, mein Trainerstab und ich stehen unter Schock.“<BR /><BR />„Was geschehen ist, stellt ein schwerwiegendes und inakzeptables Verhalten dar, das in keinerlei Zusammenhang mit den Werten steht, die unser Verein täglich vertritt und verteidigt“, kommentierte der Verein Csf Carmagnola. Man habe bereits Maßnahmen eingeleitet, gegen den verantwortlichen Vater vorzugehen, um das Ansehen des Vereins zu schützen. Der Verein sprach der jungen Opferfamilie aufrichtiges Mitgefühl und Entschuldigung aus - ebenso gegenüber der gesamten Sportgemeinschaft, den Zuschauern, Spielern und Familien, die dem Vorfall fassungslos beiwohnten. Zudem kündigte der Club an, sich als Nebenkläger einem möglichen Gerichtsverfahren anschließen zu wollen, um die vertretenen Werte und die Sportgemeinschaft zu verteidigen. Auch die Stadtverwaltung von Volpiano zeigte sich solidarisch. „Es handelt sich um einen äußerst schweren Vorfall - insbesondere, weil er von einem Erwachsenen an einem Jugendlichen verübt wurde“, erklärte Bürgermeister Giovanni Panichelli. <BR /><BR />Der Fall von Collegno ist nur einer von vielen besorgniserregenden Vorfällen auf italienischen Jugendfußballplätzen. So erhielt im vergangenen Juni der Vater eines Spielers von Vis Pesaro ein vierjähriges Stadionverbot (DASPO), weil er einen 18-jährigen Schiedsrichter nach einem U12-Spiel in Arezzo (Toskana) angegriffen hatte. Im April war bei einem U17-Playoffspiel in Catania ein ebenfalls unter 20-jähriger Schiedsrichter verprügelt worden. Die Mannschaft RSC Riposto wurde infolgedessen vom gesamten Ligabetrieb der Saison 2025/26 ausgeschlossen.