Es war gegen 18.30 Uhr, als es am Mittwochabend mitten auf dem Obstplatz zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen kam.<BR /><BR />Auf einem Video, das in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie mehrere Männer ausländischer Herkunft aufeinander losgehen – mit allen möglichen Gegenständen wie einem Holzbrett, einem Besen und sogar einem Schlagstock. Besonders auffallend ist ein Mann, der – oberkörperfrei – besonders aggressiv auf andere Personen losgeht.<h3> „Mann hat uns provoziert und Passanten belästigt“</h3>„Gegen 18 Uhr tauchte dieser Typ mit einer ganzen Gruppe auf dem Obstplatz auf. Sie haben sofort angefangen, zu provozieren“, erzählte gestern einer der Standbetreiber im Gespräch mit uns. Einer aus der Gruppe habe angefangen, den jungen Mann – wahrscheinlich nordafrikanischer Herkunft – zu filmen. Dieser wiederum soll angefangen haben, drei Salatköpfe eines Standes zu nehmen und damit Passanten zu belästigen. „Er hat einige Frauen auch gepackt und zu ihnen gesagt 'Kommt her, kommt mit mir'“, erinnerte sich der Trockenobst-Verkäufer.<BR /><BR />Gegen 18.25 Uhr habe der aggressive Mann plötzlich angefangen, verschiedene Verpackungen eines Trockenobst-Standes auf den Boden zu werfen. Als der Betreiber ihn stoppen wollte, soll der Mann vollständig ausgerastet und auf den Verkäufer losgegangen sein. „Ich war gerade dabei, den Stand zu schließen, als ich Schreie gehört habe. Ich bin sofort hingerannt und habe meinem Kollegen geholfen. Dabei habe ich selbst ein paar Schläge abbekommen“, betonte der angesprochene Standbetreiber, der nicht namentlich genannt werden möchte.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1217454_image" /></div> <BR />Der Angreifer habe einen Stock gehabt, an den ein spitzer Gegenstand gebunden gewesen sein soll. „Der angegriffene Standbetreiber und ich mussten uns anschließend im Krankenhaus behandeln lassen“, unterstrich der Betroffene.<h3> Forderung: Mehr Polizeipräsenz</h3>Anschließend ergriff der junge Mann die Flucht. Beim Wegrennen soll er weitere Produkte von anderen Ständen auf den Boden geschmissen sowie einige Tische einer Bar umgeworfen haben.<BR /><BR />„Wir haben die Polizei gerufen, sobald der Mann angefangen hat, uns anzugreifen. Als die Beamten eintrafen, hatte er schon die Flucht ergriffen“, meinte der anonyme Standbetreiber. Es gäbe zwar einige Kontrollen untertags, eine höhere Präsenz der Ordnungshüter sei aber notwendig, finden die Standbetreiber. „Es kommen immer andere Personen, die Probleme verursachen. Vor einiger Zeit war für zwei bis drei Monate immer ein Nordafrikaner zugegen, der Passanten belästigte und für Unruhe sorgte. Solche Szenen haben auf einem zentralen Ort wie dem Obstmarkt nichts zu suchen“, fand der Verkäufer abschließend klare Worte.<h3> „Aggressionen auf der Straße haben zugenommen“</h3>„Ich habe den Mann, der später oberkörperfrei ausgetickt ist, selbst am späten Nachmittag in der Altstadt angetroffen“, sagte Bürgermeister Claudio Corrarati gestern. Er betonte, dass die Aggressionen auf der Straße zugenommen haben, nicht aber die Straftaten. „In der Stadt kursieren immer mehr Gruppen von Menschen, die über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügen“, meinte Corrarati. Deshalb gelte es, vor allem jene, die sich illegal im Land aufhalten, abzuschieben.<BR /><BR />Darauf angesprochen, ob mehr Polizeipräsenz auf dem Obstmarkt nötig sei, sagte der Bürgermeister: „Es passiert immer häufiger, dass Beamte mit blauen Flecken oder Schürfungen nach Hause kommen. In den vergangenen Monaten wurden etwa 35 Polizisten angegriffen. Die Lösung? Wir werden uns jetzt damit beschäftigen, unsere Polizisten mit dem Taser auszustatten.“ Diese würden zur Selbstverteidigung der Beamten dienen. „Den 'BolaWrap', den die Ordnungshüter derzeit benutzen, ist nicht effektiv genug“, unterstrich Corrarati.