Genini wurde am Dienstagabend von ihrem Lebensgefährten mit einem Messer tödlich angegriffen. Die Attacke erfolgte auf dem Balkon von Geninis Wohnung. Nachbarn, die ihre Hilferufe hörten, alarmierten die Polizei. Soncin griff die Frau weiter an, als die Polizei bereits eingetroffen war, und versuchte anschließend, sich die Kehle aufzuschneiden. Er wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus Niguarda eingeliefert.<BR /><BR />„Ich wusste, dass sie ihn loswerden wollte. Sie wollte sich von ihm trennen“, berichtete ein Ex-Freund des Opfers der Streifenbesatzung, die zum Einsatzort gerufen wurde. „Wir haben ihre Schreie gehört, sie waren sehr laut. Sie rief 'Hilfe, Hilfe'“, erzählte eine Hausbewohnerin. <BR /><BR />Ersten Informationen zufolge befand sich das Paar in einer schwierigen Phase mit mehreren Trennungen und Versöhnungen. Der aus Biella stammende Soncin soll am Dienstagabend vorbeigekommen sein, um mit der Frau zu sprechen. Die beiden waren seit einem Jahr ein Paar, doch Soncin soll sich von Anfang an als gewalttätig gezeigt haben, obwohl keine Anzeigen gegen ihn bekannt sind. Er habe Pamela bedroht und ihr Angst gemacht, indem er behauptete, Waffen zu besitzen, berichtete der Ex-Freund des Opfers. „Vor einigen Monaten war die Polizei schon einmal eingeschritten. In den folgenden Wochen sahen wir die beiden jedoch wieder oft zusammen“, erzählte eine Nachbarin.<BR /><BR />Während eines kürzlichen Urlaubs auf der Insel Elba soll Pamela beschlossen haben, sich zu trennen. Daraufhin soll Soncin wütend reagiert und sogar damit gedroht haben, ihren Hund zu töten. Am späten Abend suchten die Ermittler Soncin im Krankenhaus auf, während sie das Fahrzeug durchsuchten, mit dem der Mann zum Haus des Opfers gekommen war. Er hatte es einige Dutzend Meter vom Gebäude entfernt abgestellt.<BR /><BR />Gegen den 52-Jährigen liegt eine Vorstrafe wegen Betrugs vor. Vor 15 Jahren wurde er von der Finanzpolizei im Rahmen einer von der Staatsanwaltschaft Termini Imerese koordinierten Operation verhaftet. Ziel der Operation war es, eine Organisation zu zerschlagen, die zwischen Deutschland und Italien handelte und Luxusautos zu Dumpingpreisen anbot, was durch Mehrwertsteuerhinterziehung mithilfe von Scheinfirmen ermöglicht wurde. <BR /><BR />Der Mord an Pamela Genini wirft wieder Fragen über die hohe Zahl von Femiziden in Italien auf. Seit Anfang 2025 wurden 70 Femizide gemeldet. Außerdem gab es 62 versuchte Frauenmorde, geht aus aktuellen Zahlen des italienischen Beobachtungszentrums für Frauenmorde hervor.