Die Frau hatte in den Abendstunden den Notruf gewählt und sich weinend an die Einsatzkräfte gewandt. Sie berichtete, von ihrem Ehemann geschlagen und mit dem Tod bedroht worden zu sein. Kurz darauf trafen Streifenbeamte der Polizei in der Wohnung ein. Dort bot sich ihnen ein Bild des Chaos: Umgeworfene Gegenstände lagen auf dem Boden, während das Ehepaar lautstark stritt – mitten im Geschehen: die achtjährige Tochter.<BR /><BR />Die Frau soll deutliche Verletzungen aufgewiesen haben: Ein geschwollenes, blutunterlaufenes Auge; auch klagte sie über starke Schmerzen im Kopf- und Nasenbereich, laut eigenen Aussagen offenbar verursacht durch Faustschläge und einen Hieb mit dem Handrücken ihres Mannes. Umgehend wurde ein Rettungsteam verständigt, das Mutter und Tochter ins Krankenhaus brachte. Die Ärzte stellten bei der Frau eine Genesungsprognose von 15 Tagen für ihre Verletzungen fest.<h3> Mutter und Tochter nun in geschützter Einrichtung</h3>Nach der Erstversorgung begaben sich Mutter und Tochter in eine geschützte Einrichtung. Dort fasste die Frau den Entschluss, Anzeige gegen ihren Ehemann zu erstatten. Sie schilderte unter Tränen, dass es sich keineswegs um einen Einzelfall handle – seit Jahren sei sie psychischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt gewesen.<BR /><BR />Der bislang unbescholtene Täter wurde zur Polizeidienststelle gebracht und anschließend in das Gefängnis überführt. Ihm wird Nachstellung und häusliche Gewalt zur Last gelegt.<BR /><BR />Quästor Paolo Sartori erließ zudem eine persönliche Präventionsmaßnahme in Form einer amtlichen Verwarnung gegen den Mann. In einer Stellungnahme betont Sartori: „Häusliche Gewalt und Nachstellung sind besonders abscheuliche Verbrechen, da sie sich oft gegen hilflose Opfer richten. Es handelt sich nicht nur um Straftaten, sondern um ein tiefgreifendes gesellschaftliches Problem. Die Polizei steht dabei an vorderster Front und arbeitet eng mit Institutionen, lokalen Behörden, Anti-Gewalt-Zentren und freiwilligen Organisationen zusammen, um Betroffenen Hilfe und Schutz zu bieten sowie das Bewusstsein für diese Missstände zu schärfen.“<BR /><BR />Die Ermittlungen laufen. Die Behörden appellieren an alle Betroffenen, sich nicht zu scheuen, Hilfe zu suchen und Gewalt nicht hinzunehmen.