Freitag, 19. Mai 2023

Carabinieri: Ältere Menschen in Südtirol häufiger von Betrug betroffen

Nach einem Jahr Informations- und Präventionskampagne für die Zielgruppe der älteren Menschen ziehen die Carabinieri eine erste Bilanz: Ältere Menschen in Südtirol sind etwas stärker gefährdet, betrogen zu werden als andere. Der finanzielle und vor allem der emotionale Schaden ist für die Opfer oft nur schwer zu verkraften. Mit Kampagnen versuchen die Carabinieri die Aufmerksamkeit für das Problem zu erhöhen.

Die Carabinieri fordern alle Bürger dazu auf, im Falle eines Verdachts auf Betrug ohne zu zögern die Nummer 112 anzurufen. - Foto: © Carabinieri Bozen

Wie aus einer Presseaussendung der Carabinieri hervorgeht, sind ältere Menschen in Südtirol nur selten mit der Nutzung von Informationstechnologien und Zahlungskarten vertraut. Außerdem neigen sie dazu, Fremden gegenüber offener zu sein. Das liegt unter anderem daran, dass sie in einer Zeit aufgewachsen sind, in der man den Nachbarn mehr Vertrauen entgegenbrachte, aber manchmal auch, weil sie allein leben, so die Ordnungshüter.

Um ihren Opfern Geld aus der Tasche zu ziehen, kommt es deshalb nicht selten vor, dass sich die Betrüger als Freunde der Kinder ausgeben, oder behaupten, die Kinder seien in Schwierigkeiten.

Ältere Menschen etwas stärker gefährdet betrogen zu werden, aber viel weniger anfällig für kriminelles Verhalten

Rein zahlenmäßig und statistisch gesehen macht die Betrugskriminalität bisher im Jahr 2023 nur 8,28 Prozent aller in Südtirol angezeigten Straftaten aus, und die Straftaten gegen Opfer über 65 Jahren machen nur 8,13 Prozent der Gesamtzahl aus.

Betrachtet man jedoch den Prozentsatz der Betrugsdelikte mit Opfern über 65 Jahren im Verhältnis zu allen Betrugsfällen, so steigt der Anteil auf 10,19 Prozent. Das bedeutet, dass ältere Menschen -die etwa 40,5 Prozent der Einwohner Südtirols ausmachen – etwas stärker gefährdet sind, betrogen zu werden als andere, obwohl sie insgesamt viel weniger anfällig für kriminelles Verhalten sind.

Kampagnen zur Bekämpfung von Verbrechen gegen ältere Menschen

Seit vielen Jahren plant das Generalkommando der Carabinieri Aktivitäten zur Unterstützung älterer Menschen und zur Verhinderung und Bekämpfung von Verbrechen gegen sie. Dabei begann man beispielsweise bereits im Jahr 2021 eine Zusammenarbeit mit der Diözese Bozen-Brixen für eine gemeinsame Betrugsbekämpfungskampagne, an der sich Pfarreien, Seniorenverbände und Gemeinden beteiligen. Diese Kampagne wird auch weiterhin fortgesetzt.

Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Treffen mit Pfarrern, Bürgermeistern und Verbänden organisiert, an denen etwa 1 500 Personen teilnahmen. „Das ist vielleicht keine große Zahl im Vergleich zur Gesamtzahl der über 65-Jährigen, aber es geht darum, das Thema bekannt zu machen und die Menschen zum Reden zu bringen, um die Aufmerksamkeit für das Problem zu erhöhen“, so die Carabinieri in der Presseaussendung. Außerdem werden bei solchen Veranstaltungen kleine Hilfen und Tricks verbreitet, die böse Folgen verhindern können.

Bei Verdacht auf Betrug die 112 anrufen

Zu diesem Zweck wurden auch verschiedene Informationsbroschüren erstellt und verteilt, um die Aufmerksamkeit der Bürger zu wecken.
Auch wenn das Phänomen insgesamt nicht sehr häufig auftritt, ist der finanzielle und vor allem der emotionale Schaden (es ist vorgekommen, dass Schmuckstücke von hohem ideellem Wert durch Betrug gestohlen wurden) für die Opfer manchmal schwer zu verkraften.

Abschließend fordern die Carabinieri alle Bürger dazu auf, im Falle eines Verdachts auf Betrug ohne zu zögern die Nummer 112 anzurufen.

jot

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