Die Frau rief zunächst einen Freund an, um zu fragen, welche Apotheke Nachtdienst habe. „Ich riet ihr, da sie am Theaterplatz wohnt, hinunterzugehen zur Madonna-Apotheke in der Freiheitsstraße, denn dort sei die Turnus-Apotheke bestimmt angeschlagen“, erzählt Gianni Cicconi, den eine 40-jährige Freundschaft mit der Dame verbindet. Dort wollte Cicconi sie dann abholen und zur diensthabenden Apotheke fahren. <BR /><BR />Weil ihn die 74-Jährige nach einer Viertelstunde immer noch nicht angerufen hatte, um zu sagen, zu welcher Apotheke sie fahren müssten, wurde Cicconi unruhig. Da schellte sein Handy. „Sie stehe vor der Madonna-Apotheke und müsse zur Central-Apotheke im Mühlgraben, die habe Nachtdienst. Während sie telefonierte, kam eine Carabinieri-Streife mit 2 jungen Carabinieri an Bord vorbei. Meine langjährige Freundin hielt den Streifenwagen an und erklärte den Carabinieri, dass sie zur Apotheke in den Mühlgraben müsse. Sie gestand ihnen aber auch, dass sie Angst hätte, um diese Zeit alleine dorthin zu gehen, da es für eine Frau um diese Zeit nicht ratsam sei, in dieser Ecke der Stadt unterwegs zu sein“, erzählt Cicconi.<BR /><BR />Was passiert? Da die Carabinieri niemanden an Bord nehmen dürfen, geben sie der Frau Geleitschutz, indem sie im Schritttempo neben ihr herfahren bis zur Apotheke. Dort warten sie, bis die 74-Jährige ihre Medikamente gekauft hat und begleiten sie wieder nach Hause zum Theaterplatz – die beiden jungen Carabinieri im Streifenwagen und die Frau zu Fuß. Mittlerweile war es 2.20 Uhr morgens. „Die 74-Jährige war sehr erleichtert und dankt den beiden jungen Carabinieri-Beamten von Herzen“, sagt Cicconi, der den Dank auf seiner Facebook-Seite „Se sei di Merano...“ gepostet hat.<BR />