Wie Südtirols Gemeinden das Problem angehen, ist noch völlig unklar. Doch eines steht schon fest: Müllentsorgung ist gebührenfinanziert. Wird sie teurer, steigen die Tarife. <BR /><BR />„Jawohl“, bestätigt der Präsident des Gemeindenverbands Andreas Schatzer, „mit der endgültigen Einstellung der Caritas-Altkleidersammlung ab Herbst müssen sich die Gemeinden darum kümmern“. Wie, gesteht er, wisse man allerdings noch nicht so genau. Bis Herbst haben Südtirols Gemeinden jetzt noch Zeit, eine Antwort darauf zu finden. <BR /><BR />Ganz ohne ist die Aufgabe nicht, denn laut EU-Richtlinie sollen zudem seit dem 1. Jänner dieses Jahres Alttextilien – also auch Bettwäsche oder Gardinen – nicht mehr im Restmüll landen. Was noch tragbar bzw. wieder verwendbar ist, sollte einer Zweitnutzung zugeführt, minderwertige Textilien als Fasern recycelt werden. Und nur wirklich zerschlissene, nasse, schimmlige oder stark verschmutzte Alttextilien gehören weiter in den Restmüll. <h3> Keine gemeinsame Lösung in Aussicht</h3> „Hier ist wohl von Fall zu Fall zu entscheiden, wie eine Gemeinde vorgeht. Eine gemeinsame Lösung für alle wird es eher nicht geben“, glaubt Schatzer. So könne er sich vorstellen, dass sich kleinere Gemeinden für eine Lösung zusammenschließen oder auch dass Bezirksgemeinschaften einspringen. Für die Textilien, die gut genug sind für den Gebrauchtkleidermarkt, könnte man sich auch die Mitarbeit von Sozialgenossenschaften vorstellen. Vielfach dürfte es aber auf eigene Container, ähnlich der bislang von der Caritas betriebenen, hinauslaufen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-69982147_quote" /><BR />„Dabei ist auf die Einwurfschlitze zu achten, die Leute werfen nämlich alles in solche Container, egal ob es reingehört oder nicht. Und gerade bei den Altkleidern muss auch verhindert werden, dass man diese wieder aus den Containern herausholen kann“, weiß Schatzer aus bislang gemachten Erfahrungen. Denn allzu oft durchforsten Unbekannte diese Container nach Brauchbarem und lassen Unerwünschtes dann neben den Containern liegen. <BR /><BR />So würden an sich gute Kleidungsstücke nass, dreckig und unbrauchbar. „Und auch das Einsammeln macht wieder Arbeit“, ärgert sich Schatzer. <BR /><BR />Neben den Containern, die wie Glas- oder Papiercontainer offen zugänglich sind, sind auch Sammelstellen an Recyclinghöfen laut Schatzer vorstellbar. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die werden wir uns jetzt alle anschauen und bis Herbst sicher überall eine Lösung parat haben“, versichert er. <h3> Fast-Fashion verschärft das Problem</h3> Verschärft wird das Problem Altkleider derzeit allerdings zusätzlich durch den sog. Fast-Fashion-Trend, der insbesondere durch Online-Käufe bei Billiganbietern angefeuert wird. „Dass ein T-Shirt für wenige Euro nach wenigen Wäschen aus der Form und ausgeleiert ist, muss nicht verwundern. Je mehr davon gekauft wird, desto mehr landet im Müll“, mahnt er. <BR /><BR />Und das zahlt dann die Allgemeinheit, denn: „Die Müllentsorgung ist gebührenfinanziert. Steigen die Kosten für die Entsorgung und Verwertung, dann steigen natürlich auch die Tarife für die Bürger“, erklärt der Gemeindenverbandspräsident.