„Bildung vermittelt nicht nur Wissen, sie ist auch das beste Mittel gegen den Hunger, weil sie die Möglichkeit für Veränderung und Zukunft bietet“, ist Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer überzeugt. Doch der Zugang zu Bildung wird vielerorts, vor allem für Mädchen und junge Frauen, durch tief verwurzelte gesellschaftliche Strukturen erschwert. <BR /><BR /> „Viele Mädchen werden jung verheiratet, da ihre Familien sich davon wirtschaftliche Vorteile erhoffen“, so Mairhofer, die sich heuer bei Projektbesuchen in Äthiopien und Uganda selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht hatte. Auch Genitalverstümmelung ist mancher Orts, trotz entsprechender Verbote, noch immer gängige Praxis. Bildung dagegen wird als überflüssig betrachtet.<BR /><BR />Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, setzt die Caritas in ihren Projekten gezielt auf schulische und berufliche Ausbildung für junge Menschen, im Speziellen für Mädchen und Frauen. „Sie sind die Ersten, die die Schule abbrechen müssen, haben kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung und sind wirtschaftlich abhängig. Ohne Ausbildung fehlt ihnen die Möglichkeit, sich ihrer Rechte bewusst zu werden. Bildung bietet ihnen Schutz, Selbstvertrauen und konkrete Chancen“, betont Sandra D’Onofrio, Leiterin des Caritas-Dienstes Internationale Zusammenarbeit. <BR /><BR />Besonders die berufliche Ausbildung spielt eine zentrale Rolle. „Damit können junge Menschen, insbesondere Frauen, sich und ihre Familien ernähren und ihren Kindern eine Schulausbildung ermöglichen“, erklärt Marion Rottensteiner, ebenfalls vom Caritas-Dienst Internationale Zusammenarbeit. Die Projekte bieten dabei weit mehr als nur Unterricht. Die Menschen erhalten gesicherte und ausgewogene Mahlzeiten, Hygiene-Schulungen und in einigen Projekten auch Berufstraining in Bereichen wie Landwirtschaft, Schneiderei oder Mechanik. <BR /><BR />Auch Südtirols Pfarreien beteiligen sich an der Caritas-Aktion „Hunger macht keine Ferien“. Auf Anregung der Diözese wird am Sonntag, den 3. August, bei der Gottesdienstfeier ein Gebet für die Menschen in Afrika gesprochen. <h3> Hunger macht keine Ferien in Zahlen</h3><b>Insgesamt 27 Projekte</b> zur schulischen und beruflichen Ausbildung führt die Caritas in einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara durch.<BR /><BR /><b>Zwölf Länder in Afrika</b> kooperieren mit den Bildungsprojekten der Caritas. Dabei erhalten Menschen Unterricht, Mahlzeiten oder Berufstraining. <BR /><BR /><b>72.000 Kinder und Jugendliche</b> erhalten durch die Projekte der Caritas eine faire Chance auf Bildung und somit Schutz, Selbstvertrauen und konkrete Chancen.<h3> Drei Fragen an Sandra D’Onofrio</h3><div class="img-embed"><embed id="1192665_image" /></div> <BR /><BR /><b>Welche Ausbildungswege gibt es?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Sandra D’Onofrio: Es gibt Ausbildungen in Schneiderei, Mechanik, Landwirtschaft, Gastronomie bis hin zur Friseurausbildung. Diese stehen allen offen, Frauen erhalten jedoch Vorrang.<BR /><BR /><b>Werden auch die Familien mit einbezogen?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>D’Onofrio: Ja, besonders in der Grundschule. Die Schulmensa bietet für viele Kinder die einzige Mahlzeit des Tages. Das motiviert Familien, sie in die Schule zu schicken.<BR /><BR /><b>Warum konzentrieren sich die Projekte auf Afrika?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>D’Onofrio: Es bestehen langjährige Partnerschaften mit Afrika, die wir ständig weiterentwickeln. Auch ist die Not dort besonders groß. Der Hunger wird durch Klimawandel und Konflikte weiter verschärft.