Die Lichtgeschwindigkeit gilt nach Albert Einstein als die oberste Geschwindigkeitsgrenze im Universum und ist bislang in keinem Experiment der Welt durchbrochen worden. Ein Überschreiten dieser Grenze hätte gravierende Konsequenzen.„Sicht auf die Physik könnte sich verändern“„Falls diese Messungen bestätigt werden, könnten sie unsere Sicht auf die Physik verändern“, erläuterte Cern-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci in der Mitteilung.„Aber wir müssen sicher sein, dass es keine anderen, banaleren Erklärungen gibt. Das erfordert unabhängige Messungen.“Die Beobachtung stammt vom Opera-Experiment, dass in einem unterirdischen Labor in den italienischen Abruzzen nach Neutrinos späht, die im rund 730 Kilometer entfernten Cern erzeugt und auf die Reise geschickt werden.Die Flugstrecke der Neutrinos ist nach Cern-Angaben auf 20 Zentimeter genau vermessen. Die rund 2,4 tausendstel Sekunden (Millisekunden) lange Flugzeit lasse sich auf 10 milliardstel Sekunden (Nanosekunden) genau bestimmen.Die Forscher haben die Flugzeit von rund 15 000 Neutrinos gestoppt und damit eine relativ hohe statistische Sicherheit erreicht. Die geisterhaften Elementarteilchen scheinen demnach im Mittel rund 60 Nanosekunden früher aufzutauchen als erwartet.dpa