Die erste Kerze wird aber bereits je am Vorabend entzündet – in diesem Jahr also am Sonntag, dem 2. Dezember. Der Tag wird Erew Chanukka genannt. Das Fest findet immer am 25. Tag des jüdischen Monats Kislew statt. Eingeführt wurde das Fest von Juda Makkabi und seinen Brüdern im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.).In jenem Jahr wurde nach dem Makkabäeraufstand die jüdische Religion in Judäa wieder erlaubt, der Tempel wieder eingeweiht. Daher hat das Fest seinen Namen, denn „Chanukkat habajit“ bedeutet Einweihung des Tempels, „Chanukka“ also Einweihung.Chanukka erinnert aber auch an ein Wunder, das sich an diesem Tag bzw. Nacht ereignet hat. Die Legende vom Öl-WunderAls die Juden den zurückeroberten Tempel aufräumten, fanden sie nur ein kleines Fässchen Öl, um das Licht im Tempel zu entzünden. Das kleine Fläschchen Lampenöl reichte an sich nur für eine Nacht, aber am Ende brannte es acht Tage lang - ein Wunder! Deshalb wird Chanukka acht Tage lang gefeiert und an jedem Tag wird ein Licht entzündet. Die Legende vom Öl-Wunder ist übrigens nicht in der Bibel zu finden, sondern im Talmud, dem Lehrwerk des jüdischen Glaubens.Chanukka ist ein FamilienfestDie Feierlichkeiten finden abends im Rahmen der Familie statt. Dabei wird aus der Tora vorgelesen und an die Vergangenheit gedacht. An die Kinder werden an jedem der acht Feiertage kleine Geschenke verteilt. Zum Festmahl gibt es vorzugsweise Ölspeisen, wie zum Beispiel das „Sufganyiot“, eine Art Faschingskrapfen. Diese Speise soll an das Wunder des brennenden Öls im Tempel erinnern. „Sufganyiot“. - Foto: ShutterstockNach Einbruch der Dunkelheit wird täglich eine Kerze der Chanukkia, einem acht- oder neunarmigen Kerzenleuchter, angezündet. Das 9. Licht ist der Diener (Schamash); nur mit ihm dürfen die anderen angezündet werden.„Chanukka ist ein Familienfest“, erklärt auch der Leiter des jüdischen Museums in Meran, Joachim Innerhofer. Es ist ein fröhliches Fest mit Geschenken. Die Kinder spielen mit dem „Dreidel“, ein Kreisel mit 4 Buchstaben. Es sind die Anfangsbuchstaben des Satzes „Nes gadol haja sham“ – zu Deutsch „Ein großes Wunder ist geschehen.“Rezept für „Sufganyiot“Zutaten (für 20 kleine Krapfen):500 g glattes Mehl1 Pkg. Trockengerm1 EL Zucker1 TL Salz300 ml warme Milch125 g geschmolzene Butter2 EierSchale einer unbehandelten Zitrone1 l Pflanzenöl zum Frittierenreichlich Marmelade (Erdbeere oder Marille) etwas StaubzuckerZubereitungMilch mit dem Trockengerm verrühren und 10 Min. stehen lassen. Zucker, Salz, Butter mit den Eiern und der Zitronenschale verrühren, zuletzt das Mehl unterheben, die Milch-Hefe-Mischung einrühren und so lange kneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Mit Mehl bestreuen und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen, bis die Masse ihr Volumen verdoppelt hat.Wenn der Teig aufgegangen ist, noch einmal verkneten, eine Rolle von etwa drei cm Durchmesser formen. Die Teigrolle in 20 kleine Portionen teilen und zu Krapfen formen.An einem warmen Platz weitere 30 Min. zugedeckt gehen lassen. In der Zwischenzeit in einem hohen Topf mindestens 1 Liter Pflanzenöl erhitzen. Die Krapfen portionsweise schwimmend herausbacken, regelmäßig wenden, nicht zu viele gleichzeitig backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen, noch warm halb aufschneiden und mit Marmelade füllen. Mit Staubzucker überzuckern und gleich servieren.D/stol