Mit Mario Moretti führte er die Terrorgruppe nach der Entführung und Ermordung des christdemokratischen Parteichefs Aldo Moro im Jahr 1978 an. Senzani war bereits in den vergangenen fünf Jahren Freiheit auf Bewährung genehmigt worden, berichtete die Tageszeitung „La Repubblica“ am Montag.„Die Richter, die in den vergangenen Jahren meine Situation überprüft haben, konnten feststellen, dass ich eine ganz andere Person bin. Ich war 23 Jahre in Haft. Ich habe meine Fehler zugegeben, jetzt bin ich ein freier Mensch. Ich habe schon lange der Politik abgeschworen, nicht aber meinen linksorientierten Ideen“, sagte Senzani.Im Gegensatz zu vielen anderen Spitzenmitgliedern der Roten Brigaden hat sich Senzani nicht zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen. Er wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt, weil er 1981 Roberto Peci entführt und ermordet hatte. Dieser war der Bruder des abtrünnigen BR-Mitglieds Patrizio Peci, der sich zur Zusammenarbeit mit den Justizbehörden entschlossen und mehrere Terroristen belastet hatte. Aus Rache war Patrizios Bruder entführt und getötet worden.Die Roten Brigaden hatten in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Morde an Politikern, Journalisten und Intellektuellen verübt. Sie setzten sich die „bewaffnete Revolte“ gegen den italienischen Staat als Ziel, in einer Epoche, in der sich eine neue politische Allianz zwischen der christdemokratischen DC (Democrazia Cristiana) und der Kommunistischen Partei (PCI), den beiden stärksten Parteien des Landes, anbahnte. Zu dieser Allianz kam es aber nie. apa