Laut Aussendung der Firma Oberalp habe der Landeshauptmann bei der aktuellen Fragestunde dem Team-K-Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger geantwortet, dass er Heiner Oberrauch die Bereitstellung der Mittel für den Sanitätsbetrieb zur Rückzahlung der Oberalp-Vorfinanzierung telefonisch zugesichert habe: „Ja, wenn du einen Auftrag hast, dann bekommst du das Geld.“ <BR /><BR />Allerdings sei es bei dem Gespräch nur um die erste Lieferung an Schutzmaterialien gegangen, präzisierte Kompatscher, und er sei „davon ausgegangen, dass die gesamte Abwicklung, die Formalitäten und Finanzierung der besprochenen Bestellung über ein ordentliches Auftragsverfahren seitens des Sanitätsbetriebes abgewickelt wird.“<h3> Die Zeit war knapp</h3> Laut Heiner Oberrauch habe am Höhepunkt der Pandemie die Zeit gedrängt: Schutzmaterialien seien in Europa Mangelware gewesen, der Druck erreichte besonders China. „Deshalb galt: Wer zuerst bestellte und zahlte, hatte eine Chance, die Materialien zu bekommen.“ Deshalb sei Eile geboten gewesen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1176129_image" /></div> <BR />Der Auftrag des Sanitätsbetriebs zur Vermittlung der ersten Bestellung sei per E-Mail am 11. März 2020 bei Oberalp-Geschäftsführer Christoph Engl eingegangen. Man habe sofort gehandelt und den Ankauf der Ware vorfinanziert. Erst am 17. März – einen Tag nach der Überweisung – habe die Firma Oberalp eine Standard-Vertragsgrundlage erhalten, die für die Rückgabe des vorgestreckten Geldes nach notwendigen Anpassungen unterschrieben wurde. <h3> Nur einen Teil der Kosten rückerstattet</h3> Trotzdem habe die Firma Oberalp für die erste Bestellung bisher nur einen Teil dieser Vorfinanzierung erstattet bekommen. Noch problematischer sollte sich in dieser Hinsicht aber die zweite, viel umfangreichere Lieferung erweisen.<BR /><BR /> Die Anfrage für diese zweite Bestellung habe die Firma Oberalp auch per E-Mail am späten Abend des 24. März erreicht – an genau dem Tag, als die Firma Fercam die Schutzmaterialien aus der ersten Bestellung aus Wien nach Südtirol gebracht hatte. <BR /><BR />Wie Heiner Oberrauch betont, habe er nach Vorliegen der zweiten Bestellung mehrfach versucht, den Landeshauptmann nach Sicherheiten zur Vorfinanzierung zu fragen, habe ihn aber telefonisch nicht erreicht. Angesichts des Notstands sei das nachvollziehbar gewesen.<h3> Vorfinanzierung erneut geleistet</h3> Auch dieses Mal habe man die Verfügbarkeiten von Schutzmaterialien in China ausgelotet, die Ware als Vermittler für den Sanitätsbetrieb bestellt und die Vorfinanzierung in Dollar im Dringlichkeitswege geleistet. Auch die Vertragsmodalitäten zur Rückzahlung seien – abgesehen von der höheren Summe – exakt die gleichen wie in der ersten Bestellung gewesen, ebenso wie die Vertragsvorlage. Diese sei bereits zur Unterschrift vorgelegen, als der Sanitätsbetrieb am 12. April die Unterzeichnung stoppte – mit der Begründung, dass das Arbeitsunfallinstitut INAIL die Validierung verweigert habe. <BR /><BR />Wie berichtet, zog die erste Lieferung Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach sich, das Verfahren behängt noch. Die Schutzmaterialien waren für kurze Zeit in Gebrauch, wurden dann aber beschlagnahmt. Die große zweite Bestellung wurde in der Folge nie nach Südtirol geliefert. Auf die Rückerstattung der vorgestreckten Summe wartet die Firma Oberalp bis heute.