<b>von Lorenzo Baratter</b><BR /><BR />Artur Karaboja ließ sich im Trentino nieder, erlernte den Beruf des Zimmermanns und war in Cavareno, wo er lebte, sehr beliebt. Im Dorf mit etwas mehr als tausend Einwohnern am oberen Nonsberg hatte er auch eine Familie. Von seiner Lebensgefährtin hatte er sich vor Kurzem getrennt, blieb aber in gutem Einvernehmen. <h3> Was passierte am 31. Juli 2016?</h3>Am Sonntag, den 31. Juli 2016, traf sich Karaboja – damals 41 Jahre alt – mit mehreren Freunden und zeigte sich, wie sonst auch immer, fröhlich und gesellig. Kurzum, ein normaler, friedfertiger Mensch. Nichts deutete darauf hin, was später passieren sollte. Im Laufe des Nachmittags rief der Mann seine Lebensgefährtin an. Er war sehr aufgeregt. Sie fuhr zu ihm nach Hause und fand ihn erhängt an einem Balken auf dem Dachboden vor.<BR /><BR />Die Polizei vermutete Suizid, und daher wurde keine Autopsie durchgeführt. Die Familie, die nicht an einen Suizid glaubte, übte Druck aus und reichte mehrere Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft ein. Auch gegen die Einstellung der Ermittlungen versuchte die Familie vorzugehen. Sie wandte sich unter anderem an die bekannte Fernsehsendung „Chi l'ha visto?“, in der dem Fall ein ausführlicher Bericht gewidmet wurde.<h3> Neue Ermittlungen sollen durchgeführt</h3> <h3> werden</h3>Nach 9 Jahren hat die Staatsanwaltschaft von Trient dank der Hartnäckigkeit der Angehörigen von Karaboja, die von Anwälten und Kriminologen unterstützt wurden, endlich beschlossen, neue Ermittlungen und eingehende Untersuchungen anzuordnen. Die Hypothese lautet derzeit: Ermittlungen wegen Mord gegen Unbekannt. <BR /><BR />Noch in dieser Woche soll die Leiche exhumiert und eine Autopsie durchgeführt werden. Die Untersuchung wird von dem Gerichtsmediziner Nicola Pagliani von der Universität Verona durchgeführt.