Entweder diese oder nächste Woche soll in Südtirol mit der BioNTech-Pfizer-Impfung der Jugendlichen ab 12 Jahren gestartet werden.<BR /><BR /> Voraussichtlich am Donnerstag wird darüber entschieden, wann auch in Südtirol die Altersgruppe der 12- bis 16-Jährigen an die Reihe kommt: Das kündigt Landesrat Thomas Widmann an. Da der Impfstoff von BioNTech-Pfizer in Italien bereits für die 16- bis 18-Jährigen zugelassen war, kann Südtirol somit eine Impfung ab 12 Jahren ermöglichen. <BR /><BR />„Wir haben bei der Impfung der über 12-Jährigen keine Eile – sie sind keine Risikogruppe“, sagt Widmann. „Wir haben zurzeit alle Hände voll zu tun, um die über 60-Jährigen und die besonders gefährdeten Bürger zu impfen.“ Geimpft werden die Jugendlichen ab 12 Jahren voraussichtlich bei den Kinderärzten, Hausärzten und in den Impfzentren, sagt Generaldirektor Florian Zerzer.<BR /><BR /><b>Schutz von Familienangehörigen</b><BR /><BR /><BR />Die Brixner Kinderärztin Dr. Emanuela Pedevilla befürwortet die Covid-19-Impfungen für die Jugendlichen. Auch bei ihnen bestehe die Gefahr von langfristig negativen Auswirkungen aufgrund einer Infektion . „Eine Impfung der Jugendlichen schützt zudem auch die älteren Familienangehörigen, die womöglich nicht geimpft sind oder an Erkrankungen des Immunsystems leiden und deshalb ebenfalls keinen Impfschutz haben“, hebt Pedevilla hervor. <BR />Weiters könne man mit der Impfung auch die Verbreitung des Virus reduzieren und somit das Auftreten von gefährlichen Varianten verhindern. Klinische Studien hätten zudem gezeigt, dass die Impfung für die 12- bis 15-Jährigen sehr sicher sei und der Wirksamkeitsgrad hoch. Nicht zuletzt könne man mit einer breit angelegten Impfung auch im Herbst sicherer mit der Schule starten.<BR /><BR /><b>Impfpflicht für Schüler?</b><BR /><BR /><BR />Dr. Alfons Haller, Kinderarzt in Kurtinig, geht davon aus, dass es in Italien im Herbst vor Schulbeginn keine Covid-19-Impf-Pflicht für die Schüler geben wird. Haller hält eine Impfung für Kinder und Jugendliche auch deshalb für sinnvoll, „weil sie lokale Infektionen sonst womöglich schnell weitertragen“. Er weist darauf hin, dass Kinder die Impfung viel besser vertragen als Erwachsene. „Kinder haben eine viel stärkere Regeneration.“<BR /><BR />Dr. Günther Goller, Kinderarzt in Vahrn, hält „eine generelle Covid-19-Impfpflicht im Kindesalter durch politisch verordnete Einschränkungen oder durch sozialen Druck für nicht gerechtfertigt – aufgrund der noch offenen Sicherheitsfragen und der günstigen Prognose in einem Krankheitsfall“. <BR />Aber: „Sinnvoll ist eine umfassende Impfung bei Kindern und Jugendlichen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen, die im Falle einer Covid-19-Erkrankung einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, schwere Verläufe mit möglicher Todesfolge zu entwickeln, sofern dies auf freiwilliger Basis und nach ausführlicher Aufklärung erfolgt. Das Nutzen-Risiko-Profil ist in Risikogruppen mit vorerkrankten Menschen trotz der offenen Fragen weit günstiger als außerhalb der Risikogruppen“, erklärt Goller.<BR /><BR />