Die Entscheidung ist gefallen: Südtirols Oberschüler kehren vor Weihnachten nicht mehr zurück in die Klassenzimmer. Bildungslandesrat Philipp Achammer ärgert sich darüber, dass die vom Land vorgeschlagene Teilöffnung vom Tisch ist. <BR /><BR /><BR /><i>von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR />Seit Tagen brüten Gesundheitsminister Roberto Speranza und sein wissenschaftliches Komitee über einer möglichen Teilöffnung von Südtirols Oberschulen noch vor Weihnachten, schieben sich den Ball hin und her. Antwort aus Rom gibt es nämlich nach wie vor noch keine – und das, obwohl das Unterrichtsministerium bereits grünes Licht für eine vorzeitige Teilöffnung gegeben hatte. <BR /><BR />„Wir haben alles dran gesetzt, um eine Teilöffnung der Oberschulen vor Weihnachten zu ermöglichen“, sagt Landesrat Achammer. Dabei habe Rom vor allem auch Südtirols Angebot von Antigen-Schnelltests an den Bildungseinrichtungen für interessant befunden. Für eine klare Entscheidung reichte es dennoch nicht aus. <BR /><BR /><b>„Schulen müssen planen können</b>“<BR /><BR />„Daher mussten wir jetzt die Reißleine ziehen und entscheiden“, sagt Achammer. „Die Oberschüler bleiben weiter im Fernunterricht.“ Diese Entscheidung sei höchst überfällig gewesen. „Allein schon aus Gründen der Planbarkeit für die Schulen“, so Achammer. <BR /><BR />Damit bleibt es dabei: Wie von Rom derzeit vorgesehen, werden auch Südtirols Oberschüler erst am 7. Jänner wieder in die Klassenzimmer zurückkehren – zu 75 Prozent. „Das sollten sie zumindest“, sagt Achammer zynisch. Angesichts der Haltung, die Rom derzeit an den Tag lege, zweifle er nämlich daran, ob das so bleiben wird, sollten nach den Feiertagen die Infektionszahlen wieder steigen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-47042521_quote" /><BR /><BR />„Es ist eine Frage der Prioritäten, die man setzt – und die sind in meinen Augen die völlig falschen“, ärgert sich der Bildungslandesrat. Angesichts der Bilder, auch aus Südtirol, von ausgelassenen Feiern und überfüllten Einkaufsstraßen stelle sich schon die Frage, warum Schüler nicht mit Maske und unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen in den Präsenzunterricht zurück dürfen. „Das zeugt für mich einfach nur von einem schlechten Stellenwert, den die Bildung hat“, sagt Achammer erzürnt. „Für die Bildung ist das eine ganz schlechte Botschaft!“