Was viele nicht wissen: Die steirische Landeshauptstadt gehört zu den internationalen Zentren, an denen zur Bahn der Zukunft geforscht und daran gebaut wird. Und mittendrin sind auch junge Südtiroler. <BR /><BR />Denn beim diesjährigen „Siemens Railway Engineering Award“ holte sich Julian Torggler den ersten Preis, der dritte Platz ging ebenfalls ins Eisacktal, und zwar an Mike Rabanser aus Lajen. Die Auszeichnung wird vom Technikriesen Siemens in Zusammenarbeit mit Technischen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich vergeben. Ausgezeichnet und mit ansehnllichen Preisgeld bedacht werden – laut Ausschreibung – „richtungsweisende Masterarbeiten im Bereich des öffentlichen Verkehrs, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Bahn/Schiene befassen“.<BR /><BR />Auf dieser Schiene ist Torggler seit Studienbeginn am Institut für Betriebsfestigkeiten und Schienenfahrzeuge der TU Graz mit tollem Tempo unterwegs. Vor 2 Jahren reichte er die Masterarbeit ein, die ihm den diesjährigen Siemens Award sicherte. <h3> Federung für die Eisenbahn</h3>Dabei geht es – vereinfacht gesagt – um das geeignete Material für die Luftfederung von Lokal- und Reisezügen, U-Bahn und Straßenbahnen. „Diese Luftfedersysteme befinden sich zwischen dem Fahrwerk und den Passagierräumen und sind wie Autoreifen aufgebaut“, erklärt der junge Forscher. Es gebe in diesem Bereich noch großen Forschungsbedarf, vor allem zur Frage, welche Materialen das Fahren auf Schiene möglichst bequem und lange möglich machen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-59330643_quote" /><BR /><BR />Mit der Masterarbeit gingen für den Eisacktaler die Schranken für weitere Forschungsarbeiten weit nach oben. Inzwischen ist er mit dem Doktoratsstudium auf gutem Weg, gleichzeitig arbeitet Torggler an einem Forschungsprojekt von Siemens, in dem verschiedene Material-Kombinationen und ihre Lebensdauer ermittelt werden. Handfeste Materialtests im Labor und Modellierung per Software am Computer – diese abwechslungsreiche Kombination sei für ihn ideal, sagt der Eisenbahn-Forscher. <BR /><BR />Im Uni-Studium auf den Zug aufgesprungen ist Torggler mehr durch Zufall – und wiederum spielen Südtiroler Landsleute dabei eine Rolle. In seinem Grazer Studentenverein ging es mehr um die Faszination Rennautos, bis ihm Südtiroler Kollegen vom Eisenbahninstitut erzählten. „Ich war von Anfang an fasziniert. Es wird ja völlig unterschätzt, wie viel Know-how und Forschung dahintersteckt“, erzählt der junge Preisträger. Dass er in seinen kommenden Berufsjahren dazu einiges beisteuern wird, ist für ihn keine Frage. „Der Preis hat mir gute Kontakte zu Siemens und mehreren Universitäten eröffnet, in diesem Bereich habe ich also sicher gute Chancen.“