„Je nachdem, wie schnell der Ausverkauf läuft, machen wir mit Februar oder März zu. So weiterstrappeln wollen wir nicht“, sagt <b>Gisela Ceska</b>. <BR /><BR />„Die jungen Leute zwischen 20 und 40 Jahren investieren weniger in Schmuck, die reisen lieber“, meint die Juwelierin. Sie steht immer noch Tag für Tag im Laden unter den Berglauben. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1119186_image" /></div> <BR />Eröffnet wurde das Juweliergeschäft 1930, „1945 hat es mein Vater Fritz Ceska gekauft“, erzählt Gisela Ceska. Die Wurzeln der Familie liegen im Sudetenland. Der Geschäftsschließung sehe sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. „Ich bin heute noch schmucksüchtig, aber es ist Zeit aufzuhören. Ich freue mich darauf, in der Pension etwas mehr Zeit zu haben“, sagt Ceska.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1119189_image" /></div> <BR /><BR />Mit ihr im Geschäft arbeitet ihr Neffe <b>Dieter Erhart</b>, von Beruf Gemmologe und gelernter Goldschmied und seit 35 Jahren im Juweliergeschäft tätig. Die Spesen seien „sehr gestiegen – auch der Goldpreis. Vor Corona waren die Goldpreise leistbarer und Goldschmuck für fast jeden erschwinglich. Gold samt Verarbeitung haben sich in dieser kurzen Zeitspanne allerdings preislich um gut ein Drittel erhöht“, gibt er zu bedenken. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1119192_image" /></div> <BR /><BR />Einkaufszentren und Internet-Handel seien die große Konkurrenz. „Jemand hat es im Internet immer billiger, auch weil jemand vielleicht das Wasser bis zum Hals steht“, sagt der Goldschmied. Aber auch die Qualität sei oft eine geringere.<BR /><BR />Es sei auch nicht mehr so, dass Kundschaft sozusagen von klein auf heranwachse. „Früher war es so, dass ein Kind zunächst ein Silberarmband bekommen hat und mit dem Größer-werden kam anderer Schmuck dazu“, sagt Erhart. Bis vor wenigen Jahren habe das Juweliergeschäft eine breite und gute Auswahl gehabt an Goldschmuck, Diamanten, Perlen, Edelsteinen, Silberwaren bis hin zu Armbanduhren. „Aber da wenig neue Kunden dazukommen und alte Kunden leider wegsterben, reduziert dies auch die Auswahl“, sagt Dieter Erhart.<BR /><BR />Das nahende Ende des Geschäfts wühle auch ihn auf, „denn mit der Zeit wurden aus Kundschaften auch Freundschaften. Es gibt Kunden, die kommen seit 50 Jahren, die kommen schon in der dritten Generation – nicht nur aus Meran, sondern beispielsweise auch aus Deutschland. Da kommen Eltern, Kinder und Enkel. Da haben schon ein paar ,geplärrt‘, nicht nur wir“, erzählt Erhart mit Wehmut. Deutsche hätten zudem in den 1980er/90er Jahren sehr gern Gold in Südtirol gekauft, „denn Gold war bei uns billiger und reiner“. <BR /><BR />Und was macht Dieter Erhart künftig? „Ich muss mich erst sammeln“, sagt er kurz und knapp.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/warum-das-zara-in-meran-schliesst" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet, wird auch der Moderiese Zara in Meran schließen.</a>