Konkret bedeutet dies, dass die Verschreibungen von Medikamenten der Klasse C, die vom Bürger selbst bezahlt werden müssen, ab nächstem Jahr abgeschafft werden. Dies ist im Haushaltsgesetz der Regierung Meloni festgelegt, wo das Rezept, wie das rote Rezept in fast ganz Italien und wie für Medikamente der Klasse A (also solche, die vom Staat übernommen werden), als „entmaterialisiert“ bezeichnet wird. <BR /><BR />Diese Neuerung kommt in einem besonderen Moment für Sogei, die IT-Gesellschaft des Finanzministeriums, die unter anderem die NRE (Numero della Ricetta Elettronica), die Nummer des einzelnen elektronischen Rezepts, erstellt, die von allen Apothekern eingesehen werden kann.<BR /><BR />Die Vorschrift legt fest, dass „alle Verschreibungen, die vom nationalen Gesundheitsdienst, von den territorialen Diensten zur Gesundheitsversorgung für Seefahrer, Seeleute und ziviles Luftfahrtpersonal (Sasn) sowie für Bürger bereitgestellt werden, im elektronischen Format erfolgen müssen“.<h3> Ziel der Maßnahme</h3>Ziel dieser Maßnahme ist es, laut Dossier des Studiendienstes von Abgeordnetenkammer und Senat „die Überwachung der Verschreibungsangemessenheit zu verstärken und die vollständige Einspeisung in das elektronische Gesundheitsdossier zu gewährleisten“. <BR /><BR />Die Regionen werden im Rahmen ihrer Aufsichts- und Kontrollfunktion dafür sorgen müssen, dass die Vorschrift durch die zuständigen Behörden vor Ort umgesetzt wird. Im Dossier des Studiendienstes von Abgeordnetenkammer und Senat wird weiters erklärt, dass die Vorschrift „das ausdrückliche Ziel verfolgt, sicherzustellen, dass ab 2025 alle ärztlichen Rezepte im elektronischen Format ausgestellt werden, um direkt in das System des elektronischen Gesundheitsdossiers eingespeist zu werden“.<BR /><BR />Die Maßnahme betrifft Medikamente der Klasse C, also solche, die vom Bürger selbst bezahlt werden müssen und für die ein ärztliches Rezept erforderlich ist. Diese Maßnahme ist nicht wirklich neu. Das rote Rezept, das für Medikamente der Klasse A (vom Staat getragen) gilt, wurde bereits entmaterialisiert. Die Patienten können ihre Rezepte sowohl per E-Mail als auch per WhatsApp erhalten und die Medikamente auch in einer anderen Region als ihrer eigenen abholen. Laut Silvestro Scotti, Generalsekretär der Fimmg (Federazione Italiana Medici di Medicina Generale), besteht das Risiko, „dass die Maßnahme die derzeitige Kapazität des IT-Systems nicht berücksichtigt, wie die Stromausfälle in den letzten Wochen gezeigt haben“.<BR /><BR />Für Hausärzte wird die Maßnahme keine großen Veränderungen mit sich bringen. Allerdings wies Sergio Bartoletti, stellvertretender Generalsekretär der Fimmg (Federazione Italiana Medici di Medicina Generale), darauf hin, dass „nicht alle Medikamente auf den weißen Rezepten dematerialisierbar sind: zum Beispiel nicht Schlafmittel und Beruhigungsmittel“. <h3> Weiterhin auch in Papierform erhältlich</h3>Es sind aber keine Sanktionen für die Nichteinhaltung der Vorschrift vorgesehen, die den Regionen die Verantwortung für die Überwachung der Anwendung überträgt, in Zusammenarbeit mit den zuständigen lokalen Behörden. Konkret bedeutet dies, dass weder Ärzte noch Patienten verpflichtet sind, auf den Ausdruck der Rezepte zu verzichten, wenn sie dies wünschen. Dennoch bestehen weiterhin einige Schwierigkeiten, insbesondere für ältere Menschen. <BR /><BR />Obwohl es keine spezifischen Verpflichtungen oder Sanktionen gibt, sieht die Vorschrift vor, dass „die Regionen im Rahmen ihrer Überwachungs- und Kontrollfunktionen durch die zuständigen Behörden vor Ort die Umsetzung“ der Maßnahme sicherstellen. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass auch wenn es weiterhin möglich sein wird, Rezepte auszudrucken, diese immer digital erstellt werden müssen. <BR /><BR />„Die digitalen Abläufe haben die Arbeit der Verwaltungen und Apotheker vereinfacht, dennoch bleibt das Papier-Rezept ein unverzichtbares Instrument“, sagt weiter Silvestro Scotti, Generalsekretär der Fimmg (Federazione Italiana Medici di Medicina Generale). „Bis heute sieht das Gesetz vor, dass der Bürger mit dem Rezept in der Hand Zugang zu den vom Arzt verschriebenen Medikamenten und Leistungen erhält“.