Gibt es, und wie! Doch glauben Sie mir, wenn Sie als Adressat die Wahl zwischen einer positiven und einer dramatischen Nachricht hätten, würden Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit trotzdem für letztere entscheiden. Unterbewusst natürlich! <BR /><BR /><b>Von Doris Ebner</b><BR /><BR />Im Grunde genommen ist es paradox: Wissenschaft und Forschung haben uns längst vor Augen geführt, was Negativität in all ihren Ausformungen mit uns macht – und doch werden uns niederschmetternde Schlagzeilen tagtäglich wie auf dem Silbertablett serviert. <BR /><BR />Ihnen aus dem Weg zu gehen, ist nahezu unmöglich, ihrer Anziehungskraft zu entkommen ebenso. Dramatische Bilder, tragische Geschichten und Berichte von erschütternden, desaströsen und traurigen Ereignissen erreichen uns nämlich viel eher und leichter als ihre positiven, erfreulichen und hoffnungsvoll stimmenden Pendants. Man könnte fast schon behaupten, wir würden regelrecht danach suchen. Und dabei gilt: Je schlimmer, desto besser. <BR /><BR />Klingt absurd? Stimmt! Doch es gibt eine plausible Erklärung dafür, die uns wieder einmal – wie könnte es anders sein – in die Untiefen unserer Hirnwindungen führt. Evolutionsbiologisch sind unser Denkorgan und unsere gesamten Systeme primär darauf ausgerichtet, unser Überleben zu sichern. Dazu gehört vor allem auch das Abwenden von Gefahren, die potenziell den Tod bedeuten könnten. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68784718_quote" /><BR /><BR />Nun hat sich die Welt in den vergangenen Jahrtausenden, Jahrhunderten und Jahrzehnten jedoch so rasend schnell weiterentwickelt, dass unser Organismus diesem Tempo nicht standhalten konnte. Und so sieht es unser Gehirn auch heute noch als eine seiner Hauptaufgaben an, den Säbelzahntiger zu wittern, der jeden Moment aus dem Gebüsch hervorspringen oder sich eben zwischen den Zeilen einer Nachricht verstecken könnte.<h3> Eine nicht enden wollende Stressreaktion</h3>Negative Botschaften erreichen uns also mit einer völlig anderen Intensität als positive – und dementsprechend bemerkenswert sind auch ihre Auswirkungen auf uns und unser Wohlbefinden. Wittern wir ein wie auch immer geartetes Unheil, so werden in unserem Körper Prozesse angestoßen, die uns auf den Extremfall, also auf Kampf oder Flucht, vorbereiten. Dies geht unter anderem mit einem vermehrten Ausstoß von Stresshormonen einher, die sich in unserem Inneren aufstauen.<BR /><BR /> Bei unseren Vorfahren in der Steinzeit folgte auf die Vorbereitung in den allermeisten Fällen die tatsächliche Aktion. Im Falle des Konsums von negativen Berichten bleibt diese allerdings aus, sodass die geballte Ladung an Adrenalin, Cortisol und dergleichen nicht entweichen kann. Die Folge ist eine Art von chronischem Stress, der mit der Zeit zum Problem werden kann.<BR /><BR />Was tun also? Wäre es besser, auf Nachrichten prinzipiell zu verzichten, um uns selbst zu schützen und zu schonen? Aus rein gesundheitlicher Perspektive könnte das zwar verlockend klingen, doch in der Praxis ist es weder umsetzbar noch sinnvoll. Sich vor der Welt zu verschließen und sich selbst in eine Blase fernab der Realität zu manövrieren, ist die falsche Strategie. Worauf wir aber sehr wohl achten können, ist ein bewusster Umgang mit Medien. Auch dafür gibt es Tricks. Und die sehen wir uns in der nächsten Woche an. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1030308_image" /></div> <embed id="dtext86-67572045_listbox" />