Eine Sonderausstellung im Stiftsmuseum präsentiert erstmals verschiedene Gemälde des heute 92-Jährigen. Noch heute sitzt der mittlerweile 92-jährige Altpropst Chrysostomus Giner an der Mal-Staffelei und arbeitet an seinen Bildern. Die Malerei begeistert Giner seit jeher, nun werden die Werke des Altpropstes von Kloster Neustift erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. <BR /><BR />Chrysostomus Giner wurde 1930 in Thaur in Nordtirol als Josef Giner geboren und besuchte dort die Schule. Bald stand fest, dass der kluge Junge die geistliche Laufbahn einschlagen sollte. Die Wahl des Ordens lag auf der Hand: Zu dieser Zeit leitete der Onkel von Chrysostomus, Ambros Giner, die Geschicke des Klosters Neustift. Der Novizenmeister Max Schrott schickte Giner zum Theologiestudium nach Rom. „Ich konnte kaum Italienisch, geschweige denn Latein! Das habe ich mir dann alles während des Studiums angeeignet“, erzählt Giner im Interview. Nach der Promotion wurde er 1954 in der Stiftskirche von Neustift zum Priester geweiht. Seine 4-jährige Kooperatorenzeit verbrachte er in Assling (Osttirol). In der Folge war er Novizenmeister, Lehrer an der Schule des Kloster und 3 Jahre lang Seelsorger der Katholischen Jugend Gesamtösterreichs in Wien. „Das war eine aufregende Zeit. Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt, Kontakte geknüpft und wir haben viele Reisen unternommen“, sagt er. <BR /><BR />1969 wählte der Konvent der Augustiner Chorherren Chryosostomus Giner zum Propst. Respekt und Anerkennung verdiente sich das junge Oberhaupt durch fleißige Arbeit und viele mutige Entscheidungen. <BR /><BR /><b>Mit 39 Jahren zum Propst gewählt</b><BR /><BR />Seine Amtszeit dauerte von 1969 bis 2005. Er renovierte 1982 die Stiftskirche, 1992 fand die 850-Jahr-Feier und 1998 die Michael-Pacher-Ausstellung in Neustift statt. Als sein besonderes Verdienst gilt die Öffnung des Klosters, insbesondere durch die Errichtung eines Zentrums für Erwachsenenbildung im Jahr 1970.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="771044_image" /></div> <BR />Alt-Propst Chrysostomus Giner ist ein Künstler im wahrsten Sinne des Wortes. Das Malen hat ihn immer schon begeistert, begonnen hat der Autodidakt damit während seiner Kooperatorenzeit in Assling. <BR /><BR /><b>Der Propst als Künstler</b><BR /><BR />Erstmals wird nun im Neustifter Stiftsmuseum eine Sonderausstellung mit Giners Bildern eingerichtet. „Es ist dies eine willkommene Gelegenheit, die vielfältigen Kunstwerke einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und auf verschiedene Aspekte seines Lebens und Glaubens hinzuweisen“, unterstreicht Propst Eduard Fischnaller. Unter den ausgestellten Werken finden sich Porträts, Motivzusammenstellungen zur Neustifter Geschichte, religiöse Szenen sowie Darstellungen von Berglandschaften, Höfen und Blumen. Giners Techniken sind Öl und Acryl. Das größte Bild mit fast 2 Metern Höhe stellt den Stiftsgründer Hartmann zwischen Brixen, Neustift und Kloster Säben dar. Unter den Porträts sind etwa jene des heiligen Josef Freinademetz zu erwähnen, dessen Leben Giner auf 2 Tafeln verewigt hat. „Giners Bilder besitzen eine kraftvolle, positive Ausstrahlung, ganz so, wie es auch seiner Persönlichkeit entspricht“, erläutert Museumskurator Hanns-Paul Ties. <BR /><BR />Noch heute, mit über 90 Jahren, setzt sich Alt-Propst Giner regelmäßig an die Staffelei. „Ich versuche noch mindestens eine halbe Stunde am Tag zu malen“, sagt er. <BR /><BR />Die Sonderausstellung mit den Gemälden des Alt-Propstes kann von 28. Mai (Ausstellungseröffnung um 10.30 Uhr) bis zum 3. September täglich (ausgenommen sonntags) besichtigt werden. <BR />