Je größer das Tattoo, desto mehr Gift kann in den Körper gelangen. Auch in Südtirol geht der Trend hin zu großflächigeren Tätowierungen, sagt Luca D'Ambrosio. Er ist Direktor des Landeslabors für Lebensmittelanalysen der Umweltagentur. Das Labor in der Amba-Alagi-Straße in Bozen ist zusammen mit dem Labor der Umweltagentur von Piemont das einzige in Italien, welches Tätowierfarben untersucht. 2013 wurden in Bozen etwa 40 Farben unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Zehn Farben wurden beanstandet – 25 Prozent. „Das ist nicht gerade beruhigend“, erklärt der Amtsdirektor. In anderen Jahren lag die Beanstandungsquote aber sogar bei über 50 Prozent, berichtet D'Ambrosio.Wenn das Landeslabor in Bozen ein Produkt beanstandet, dann wird es europaweit vom Markt genommen. „Das ist bereits in vielen Fällen passiert“, sagt D'Ambrosio.Viele nehmen Risiko nicht ernstDas Landeslabor kontrolliert nur Farben, die der Tätowierer im Hause hat. Ist die Tätowierung auf der Haut, besteht keine Möglichkeit mehr, die Farbe herauszuholen und festzustellen, welche Substanzen – wie etwa Metalle – sie enthält.Das Problem sei: Viele nehmen das Risiko nicht ernst. Die Farbe bleibe das ganze Leben lang im Körper – außer man führe eine Hauttransplantation durch. Von einer Entfernung mit Laserstrahlen hält D'Ambrosio nichts. „Der Laserstrahl zertrümmert das große Farbmolekül. Kleine Bestandteile wandern dann aber durch den ganzen Körper – diese aromatischen Amine sind dann Krebs erregend.“__________________Mehr zum Thema lesen Sie in der Dienstagausgabe der "Dolomiten"