Gleichzeitig blickt der stellvertretende Covid-Einsatzleiter, Dr. Patrick Franzoni, mit Sorgenfalten auf den Herbst – auch wegen der Regierungskrise in Rom. <BR /><BR />Am 24. Februar 2020 wurde in Südtirol der erste Coronavirus-Fall bestätigt – fast 2,5 Jahre später ist die Zahl der in Südtirol positiv getesteten Bürger gestern auf 246.298 geklettert. Darunter befinden sich auch etwa 15.000 Touristen, Saisonarbeiter und andere nicht in Südtirol ansässige Bürger, die abgezogen werden müssen, um auf die Zahl der infizierten, ansässigen Südtiroler zu kommen. <BR /><BR />Allerdings befinden sich unter diesen 246.298 nachgewiesenen Infektionen auch tausende von Re-Infektionen. Deshalb dürfte die effektive Zahl der nachgewiesenen, ansässigen Infizierten in Südtirol wohl eher unter 230.000 liegen.<h3> Doppelt so viele Fälle in nur 7 Monaten </h3>Die enorme Anzahl von Infizierten seit Beginn der Pandemie ist auch auf die vielen Infektionen heuer zurück zu führen. Denn bis September 2020 waren in Südtirol erst 2500 Bürger positiv getestet worden, erklärt Dr. Bertoli. Heuer am 11. Jänner lag die Zahl der seit Pandemie-Beginn positiv getesteten Bürger noch bei 117.098. Jetzt – über ein halbes Jahr später – hat sich diese Zahl auf über 246.000 mehr als verdoppelt. <BR /><BR />Nun beruhigt sich die Infektionslage wieder: Das macht u.a. die Entwicklung der Inzidenzkurve deutlich. In den letzten 8 Tagen ist dieser Wert von über 1000 auf 684 gesunken. Auch die Patientenkurve zeigt nach unten – nach 2 Wochen liegen wieder weniger als 100 Infizierte in den Krankenhäusern und Privatkliniken. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="794048_image" /></div> <BR />80 Corona-Fälle meldeten die Normalabteilungen der Krankenhäuser am Freitag – das sind 8 weniger als am Vortag. Die Intensivzahl sank von 4 auf 3 und mit 10 weiteren Normalpatienten in den Privatkliniken waren noch 93 Infizierte auf eine medizinische Behandlung angewiesen.<BR /><BR />Bei 441 Neuinfektionen auf 2280 Tests lag die Positivitätsrate weiterhin unter 20 Prozent, während der steile Sinkflug der Inzidenz unaufhaltsam weitergeht: Nachdem sie am 18. Juli den Höchstwert dieses Sommers erreicht hatte – 1097 Fälle je 100.000 Einwohner –, sank sie rapide. Und zwar um mehr als 400 Punkte innerhalb von 9 Tagen. An der Entwicklung seit Monatsbeginn wird deutlich, dass die Inzidenzzahl in Südtirol nun schneller sinkt als sie gestiegen war. <BR /><BR />Laut dem stellvertretenden Covid-Einsatzleiter Dr. Patrick Franzoni wäre es dennoch wichtig, jetzt rechtzeitig zu überlegen, wie die Arbeitstätigkeiten der Corona-Positiven besser geregelt werden können. <h3> Verkürzung der Isolationszeit liegt wegen Regierungskrise auf Eis </h3>Er habe gestern mit einem Arzt in Brescia telefoniert und dort sei die Hälfte der Ärzte einer Abteilung gerade zuhause, weil Corona-positiv getestet. „Das könnte bei uns im Herbst auch passieren. Die Infektion zirkuliert extrem“, warnt Dr. Franzoni. Die Omikron-Variante BA.2.75 sei in Südtirol glücklicherweise noch nicht angekommen. Diese sei auch sehr ansteckend und könnte das Immunsystem durchbrechen, auch wenn ein Bürger bereits mit BA.5. infiziert war. Das Virus suche stets Schlupflöcher im Immunsystem bei den Geimpften und Infizierten, um sich weiter auszubreiten.<BR /><BR />Zurzeit muss ein Corona-Positiver, der den Impfzyklus in den vergangenen 4 Monaten abgeschlossen oder bereits die Auffrischungsimpfung erhalten hat, 7 Tage warten, bis er sich freitesten kann. 10 Tage in Isolation bleiben müssen hingegen nicht geimpfte Patienten. <BR /><BR />Im Raum stand der Vorschlag, sich nach 5 Tagen freitesten zu können – aber wegen der Regierungskrise ist dieser Vorschlag nicht mehr umgesetzt worden. „Die römische Regierung muss nun überlegen – wir hängen von ihr ab“, betont Franzoni.<BR /><BR /><BR /><BR />